Granisetron Arzneimittelgruppen Antiemetika Serotonin-AntagonistenGranisetron ist ein antiemetischer Wirkstoff aus der Gruppe der Serotonin-Antagonisten zur Vorbeugung oder Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, das von einer Chemotherapie, einer Strahlentherapie oder einer Operation hervorgerufen wurde. Die Wirkungen beruhen auf dem selektiven Antagonismus an 5-HT3-Rezeptoren. Granisetron wird oral, parenteral und transdermal verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen.
synonym: Granisetronum, Granisetroni hydrochloridum, Granisetronhydrochlorid
ProdukteGranisetron ist in Form von Filmtabletten und als Infusionskonzentrat im Handel (Kytril®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1991 zugelassen. In der EU wurde im Jahr 2012 ein transdermales Pflaster zugelassen (Sancuso®).
Struktur und EigenschaftenGranisetron (C18H24N4O, Mr = 312.4 g/mol) ist ein Indazolderivat. Es liegt in Arzneimitteln als Granisetronhydrochlorid vor, ein weisses Pulver, das in Wasser löslich ist.
WirkungenGranisetron (ATC A04AA02 ) hat antiemetische Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf dem selektiven und potenten Antagonismus am 5-HT3-Rezeptor.
Wirkmechanismus der Serotonin-Antagonisten, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen, hervorgerufen durch eine zytostatische Chemotherapie oder eine Strahlentherapie. Zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen.
DosierungGemäss der Fachinformation.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenGranisetron wird von CYP3A4 und CYP1A1 biotransformiert. Wechselwirkungen wurden unter anderem mit Ketoconazol und Phenobarbital beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen. Gelegentlich traten Verstopfung und grippeähnliche Beschwerden auf. Über Überempfindlichkeitsreaktionen und seltene ernste kardiovaskuläre Nebenwirkungen (z.B. Verlängerung des QT-Intervalls) wurde berichtet.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA)
- Aapro M. Granisetron: an update on its clinical use in the management of nausea and vomiting. Oncologist, 2004, 9(6), 673-86 Pubmed
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- Blower P. A pharmacologic profile of oral granisetron (Kytril tablets). Semin Oncol, 1995, 22(4 Suppl 10), 3-5 Pubmed
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- Hsu E.S. A review of granisetron, 5-hydroxytryptamine3 receptor antagonists, and other antiemetics. Am J Ther, 2010, 17(5), 476-86 Pubmed
- Tan M. Granisetron: new insights into its use for the treatment of chemotherapy-induced nausea and vomiting. Expert Opin Pharmacother, 2003, 4(9), 1563-71 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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