Maca Phytopharmaka DrogenlisteMaca ist eine Heil- und Nutzpflanze, die in den peruanischen Anden auf einer Höhe von über 4000 m heimisch ist. Zubereitungen aus dem Hypokotyl wurden traditionell zur Förderung der Fruchtbarkeit bei Mensch und Tier verwendet. Es gibt Hinweise, dass sich Maca als Aphrodisiakum zur Steigerung der Libido oder der Potenz eignet, der definitive wissenschaftliche Nachweis steht jedoch aus.
synonym: Lepidium meyenii, Lepidium peruvianum, el Viagra andino
ProdukteZubreitungen aus Maca sind als Nahrungsergänzungsmittel im Handel und zum Beispiel in Apotheken und Drogerien in Form von Kapseln, Tabletten, als Granulat und Pulver erhältlich.
PflanzeLepidium meyenii, auch bezeichnet als Lepidium peruvianum, gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und ist in den peruanischen Anden auf einer Höhe von über 4000 m heimisch (Junín Plateau).
ArzneidrogeVerwendet werden Zubereitungen aus der Wurzel, genaugenommen aus dem Hypokotyl, dem Speicherorgan der Pflanze. Es verliert beim Trocknen stark an Wasser und schrumpft um einige Zentimeter. Es gibt viele verschiedene Maca-Arten, die sich in ihrer Farbe unterscheiden (z.B. schwarz, gelb, rot).
InhaltsstoffeZu den Inhaltsstoffen gehören Alkaloide (Macaridin, Lepidiline), Gluosinolate, Nährstoffe, Steroide, aromatische Isocyanate und Macaene.
AnwendungsgebieteMaca wurde in den Anden traditionell unter anderem zur Erhöhung der Fruchtbarkeit bei Mensch und Tier angewandt. In Tierversuchen wurde eine Erhöhung der Spermienzahl und der Fruchtbarkeit gefunden.
Shin et al. haben 2010 eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit zur Frage veröffentlicht, ob Maca die humane sexuelle Leistungsfähigkeit erhöht. Gemäss der Studie gibt es Hinweise auf eine Steigerung der Libido nach 6 Wochen, allerdings ist die Qualität der Studien ungenügend. In anderen Studien wurde ein möglicher Effekt bei erektiler Dysfunktion und bei postmenopausalen Frauen gefunden.
Zusammenfassend scheint ein Effekt möglich, wissenschaftlich ist die Wirksamkeit jedoch noch nicht ausreichend belegt.
DosierungGemäss der Packungsbeilage. Traditionell wurde Maca nach der Ernte getrocknet und steinhart. Bevor es als Saft zu sich genommen werden konnte, musste es in Wasser gekocht werden. In der Schweiz wird es in verschiedenen Arzneiformen eingenommen.
Unerwünschte WirkungenEs liegen keine ausreichenden Daten zu unerwünschten Wirkungen vor. In den peruanischen Anden wurde Maca während Jahrhunderten verwendet und soll verträglich sein, wenn es gekocht wurde. Weitere Unteruchungen sind notwendig, mögliche Nebenwirkungen können nicht vollständig ausgeschlossen werden (z.B. hoher Iodgehalt?, Erhöhung des Blutdrucks?, Erhöhung von Leberwerten?).
siehe auchLiteratur- Clément C., Kneubühler J., Urwyler A., Witschi U., Kreuzer M. Effect of maca supplementation on bovine sperm quantity and quality followed over two spermatogenic cycles. Theriogenology, 2010, 74(2), 173-83 Pubmed
- Gonzales G.F., Gonzales C., Gonzales-Castañeda C. Lepidium meyenii (Maca): a plant from the highlands of Peru--from tradition to science. Forsch Komplementmed, 2009,16(6), 373-80 Pubmed
- Pino-Figueroa A., Nguyen D., Maher T.J. Neuroprotective effects of Lepidium meyenii (Maca). Ann N Y Acad Sci, 2010, 1199, 77-85 Pubmed
- Quellen
- Stone M., Ibarra A., Roller M., Zangara A., Stevenson E. A pilot investigation into the effect of maca supplementation on physical activity and sexual desire in sportsmen. J Ethnopharmacol, 2009, 126(3), 574-6 Pubmed
- Shin B.C., Lee M.S., Yang E.J., Lim H.S., Ernst E. Maca (L. meyenii) for improving sexual function: a systematic review. BMC Complement Altern Med, 2010, 10, 44 Pubmed
- Valerio L.G. Jr, Gonzales G.F. Toxicological aspects of the South American herbs cat's claw (Uncaria tomentosa) and Maca (Lepidium meyenii) : a critical synopsis. Toxicol Rev, 2005, 24(1), 11-35 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.