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Betacarotin Carotinoide

Betacarotin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Carotinoide und ein natürlicher Farb- und Inhaltsstoff von vielen Früchten und Gemüsen, beispielsweise Karotten, Tomaten, Spinat, Mangos und Aprikosen. Betacarotin hat antioxidative Eigenschaften und kann insbesondere im Darm zu Vitamin A umgewandelt werden. Es wird unter anderem zur Vorbeugung und Behandlung eines Vitamin-A-Mangels, als Nahrungsergänzungsmittel, zur Behandlung einer erythropoetischen Protoporphyrie, bei Pigmentstörungen und zur Vorbeugung einer „Sonnenallergie“ eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine bräunlichgelbe Hautverfärbung und Stuhlunregelmässigkeiten. Die längerfristige Einnahme hoher Dosen erhöht das Risiko für Krebserkrankungen bei starken Rauchern.

synonym: Betacarotenum PhEur, Betacaroten, Betakarotin, Provitamin A, CI 75130, E 160a

Produkte

Betacarotin ist als Monopräparat vorwiegend in Form von Kapseln im Handel. Es wird auch mit anderen Vitaminen und mit Mineralstoffen und Spurenelementen kombiniert.

Struktur und Eigenschaften

Betacarotin (C40H56, Mr = 536.9 g/mol) liegt als braunrotes, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Die lipophile Substanz ist besonders in Lösung luft-, licht- und hitzeempfindlich. Das aus Isopreneinheiten aufgebaute Carotinoid kommt in vielen Früchten und Gemüsen vor, beispielsweise in Karotten, in rohem Palmöl, in Tomaten, im Kürbis, im Spinat, in Mangos, Süsskartoffeln und Aprikosen.

Betacarotin ist ein Prodrug (Vorläufer) von Vitamin A. Ein Molekül Betacarotin kann vor allem im Dünndarm, aber auch in der Leber und anderen Organen durch eine oxidative Öffnung der Doppelbindung in zwei Moleküle Retinal gespalten werden. Diese enzymatische Bildung von Vitamin A findet aber nur statt, wenn der Organismus Vitamin A benötigt, also insbesondere bei einem Vitamin-A-Mangel. Deshalb führt die Einnahme von Betacarotin nicht zu einer Hypervitaminose A.

Wirkungen

Betacarotin (ATC D02BB01 ) hat antioxidative Eigenschaften. Es wirkt als Radikalfänger, schützt die Haut vor negativen Einflüssen der Sonnenstrahlung und reduziert ihre Empfindlichkeit gegenüber der Strahlung. Betacarotin verhindert jedoch nicht einen Sonnenbrand. Es ist ein wichtiger Vorläufer und eine Quelle von Vitamin A (siehe dort).

AnwendungsgebieteDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Dosierung und Einnahme ist vom Präparat und Anwendungsgebiet abhängig.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Betacarotin soll nicht mit Vitamin-A-Präparaten oder Retinoiden kombiniert werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine bräunlichgelbe Hautverfärbung bei einer hohen Dosierung (besonders im Gesicht, an den Händen und Füssen), eine Gelbfärbung des Stuhls und Stuhlunregelmässigkeiten. Die Einnahme hoher Tagesdosen von über 20 mg Betacarotin erhöht bei starken Rauchern das Risiko für Krebserkrankungen.

Mit Betacarotin ist keine Hypervitaminose A möglich, weil der Körper es nicht unbegrenzt in Vitamin A umwandelt wird (siehe oben).

siehe auch

Vitamin A

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.9.2023 geändert.
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