synonym: Ureum PhEur, Urea INCI, Carbamid, Carbamide, Carbamidum, E 927b

Harnstoff ist als Reinstoff in Apotheken erhältlich. Er ist in zahlreichen Haut- und Körperpflegemitteln enthalten, zum Beispiel in Cremen, Salben und Lotionen. Er wird auch als Carbamid, Ureum oder Urea bezeichnet.

Harnstoff (CH₄N₂O, M_r = 60.06 g/mol) liegt als weisses, kristallines, schwach hygroskopisches und geruchloses Pulver oder als durchsichtige Kristalle vor und ist in Wasser sehr leicht löslich. Es handelt sich um eine natürliche Substanz und ein Stoffwechselendprodukt, das mit dem Urin ausgeschieden wird.

Der Harnstoff im Handel wird synthetisch zum Beispiel aus Ammoniak und Kohlenstoffdioxid unter Druck hergestellt:

• 2 NH₃ (Ammoniak) + CO₂ (Kohlenstoffdioxid) → H₂N-COO^-NH₄⁺ (Ammoniumcarbamat) → CH₄N₂O (Harnstoff) + H₂O (Wasser)

Harnstoff (ATC D02AE01 ) hat hautpflegende, hydratisierende, keratolytische (höhere Konzentrationen ab etwa 10%), juckreizlindernde und antibakterielle Eigenschaften. Er fördert die Bindung von Wasser in der Haut und die Abschuppung der Hornhaut.

Für die Hautpflege zum Beispiel bei trockener und schuppender Haut, Hyperkeratosen, Ichthyosen, Schuppenflechte, weiteren Hauterkrankungen und Ekzemen.

Für die Auflösung der Nägel bei einem Nagelpilz, siehe unter Harnstoffsalbe 40%.

Chemische Experimente: Kristalle wachsen lassen.

Gemäss der Packungsbeilage. Die Produkte mit einer mittleren Konzentration (z.B 10 %) werden üblicherweise ein- bis zweimal täglich aufgetragen.

• Überempfindlichkeit
• Kontakt mit der Schleimhaut und den Augen
• Offene, geschädigte und akut entzündete Haut
• Grossflächige Anwendung bei einer Niereninsuffizenz

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Harnstoff fördert die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Haut, zum Beispiel von Glucocorticoiden. Andere Keratolytika können die Effekte verstärken.

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen wie Irritationen.

Harnstoffsalbe 40% bei Nagelpilz, Urin

• Arzneimittel-Fachinformation (CH, D)
• Celleno L. Topical urea in skincare: A review. Dermatol Ther, 2018, 31(6), e12690 Pubmed 
• Europäisches Arzneibuch PhEur
• Pan M. et al. Urea: a comprehensive review of the clinical literature. Dermatol Online J, 2013, 19(11), 20392 Pubmed 
• Sicherheitsdatenblatt
• Swanbeck G. Urea in the treatment of dry skin. Acta Derm Venereol Suppl (Stockh), 1992, 177, 7-8 Pubmed 

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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