Keratolytika ArzneimittelgruppenKeratolytika sind eine Gruppe von Wirkstoffen, welche die Ablösung der Korneozyten der Epidermis fördern. Sie erweichen und lösen bei einer höheren Konzentration die Haut und Nägel. Typische Beispiele sind Harnstoff, die Salicylsäure und Fruchtsäuren. Die Arzneimittel werden ausschliesslich äusserlich unter anderem für die Behandlung von verhornter Haut, bei Schuppen, Ekzemen und einer Schuppenflechte eingesetzt. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reizungen, Rötungen, ein Brennen und allergische Reaktionen.
synonym: Keratolytics
ProdukteKeratolytika sind in Form äusserlich anzuwendender Arzneimittel, Medizinprodukte und Körperpflegeprodukte im Handel, zum Beispiel als Salben, Cremen, Shampoos und Lösungen.
Struktur und EigenschaftenKeratolytika haben keine einheitliche chemische Struktur. Zu den Wirkstoffen gehören:
- Allantoin
- Benzoylperoxid
- Fruchtsäuren wie die Milchsäure, die Äpfelsäure und die Glykolsäure
- Harnstoff
- Kaliumiodid-Salbe
- Resorcin
- Retinoide
- Salicylsäure, z.B. Dreiersalbe, Salicylvaseline
- Schwefel
- Selendisulfid
Die Wirkstoffe haben keratolytische Eigenschaften, d.h. sie fördern die Ablösung der Korneozyten von der Epidermis der Haut. Dadurch erweichen und lösen bei höherer Konzentration die Haut und Nägel.
AnwendungsgebieteZu den Anwendungsgebieten gehören:
- Hornhaut
- Akne
- Schuppen
- Hyperkeratosen, Ichthyosen
- Ekzeme, Schuppenflechte
- Nagelpilz
- Warzen, Hühneraugen (als Ätzmittel)
- Als Peelings, als Körperpflegemittel
Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden äusserlich aufgetragen. Unter Okklusion verstärkten sich die Wirkungen. Der Effekt ist bei einer höheren Konzentration stärker ausgeprägt.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Anwendung auf verletzter, offener und erkrankter Haut
- Anwendung auf Schleimhäuten oder in der Nähe der Augen
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenDie Arzneimittel können die Aufnahme anderer Wirkstoffe in den Blutkreislauf erhöhen.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reizungen, Rötungen, ein Brennen und allergische Reaktionen.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fachliteratur
- Piquero-Casals J. et al. Urea in Dermatology: A Review of its Emollient, Moisturizing, Keratolytic, Skin Barrier Enhancing and Antimicrobial Properties. Dermatol Ther (Heidelb), 2021, 11(6), 1905-1915 Pubmed
- Shokeen D. et al. Are topical keratolytic agents needed in the treatment of scalp psoriasis? Dermatol Online J, 2014, 20(3) Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.