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Chlorpromazin Arzneimittelgruppen Neuroleptika Phenothiazine

Chlorpromazin ist ein antipsychotischer, beruhigender und antiemetischer Wirkstoff aus der Gruppe der Phenothiazine, der hauptsächlich zur Behandlung psychotischer Störungen eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an Dopamin-Rezeptoren und verschiedenen weiteren Rezeptoren. Die Arzneimittel werden bis zu viermal täglich verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, tiefer Blutdruck, Mundtrockenheit, Schwindel, Verstopfung, Hautausschlag, Ablagerungen im Auge, Zittern der Hände und Bewegungsstörungen. Chlorpromazin kann das QT-Intervall verlängern. Das Absetzen soll ausschleichend erfolgen, um Absetzreaktionen vorzubeugen.

synonym: Chlorpromazinum, Chlorpromazini hydrochloridum PhEur, Chlorpromazinhydrochlorid, CPZ

Produkte

Chlorpromazin war in verschiedenen oralen und parenteralen Darreichungsformen im Handel (z.B. Chlorazin®, Thorazine®, Largactil®, Megaphen®). Es wurde erstmals in den 1950er-Jahren als eines der ersten synthetischen Antipsychotika eingesetzt. Heute sind in der Schweiz keine Arzneimittel mehr registriert. In einigen Ländern ist Chlorpromazin noch auf dem Markt.

Struktur und Eigenschaften

Chlorpromazin (C17H19ClN2S, Mr = 318.9 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Chlorpromazinhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Es ist ein chloriertes Dimethylamin-Derivat von Phenothiazin und gehört strukturell zu den Phenothiazinen.

Wirkungen

Chlorpromazin (ATC N05AA01 ) hat antipsychotische, antiemetische, beruhigende und dämpfende Eigenschaften. Die Effekte beruhen unter anderem auf dem Antagonismus an Dopamin-Rezeptoren, Adrenozeptoren, Muskarin-, Histamin- und Serotonin-Rezeptoren. Chlorpromazin hat eine lange Halbwertszeit von zirka 30 Stunden.

Wirkmechanismus der Neuroleptika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Chlorpromazin wird hauptsächlich zur Behandlung psychotischer Störungen wie beispielsweise einer Schizophrenie eingesetzt. Daneben existieren weitere Anwendungsgebiete wie Übelkeit, Erbrechen, Porphyrie, Tetanus, Erregungszustände und Unruhe.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Dosis wird individuell und einschleichend bestimmt. Das Arzneimittel wird bis zu viermal täglich verabreicht. Das Absetzen soll ausschleichend erfolgen, um der Entstehung von Absetzerscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Zittern vorzubeugen.

Kontraindikationen

Chlorpromazin ist bei einer Überempfindlichkeit, einer Vergiftung mit Alkohol oder zentral dämpfenden Arzneimitteln, Leberkrankheiten, tiefem Blutdruck und einem Glaukom kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden unter anderem mit den folgenden Substanzen beschrieben:

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, tiefer Blutdruck, Mundtrockenheit, Schwindel, Verstopfung, Hautausschlag, Ablagerungen im Auge, Zittern der Hände, Unruhe der Beine, Bewegungsstörungen (Dyskinesien), Brustabsonderungen, Menstruationsstörungen und Potenzstörungen. Chlorpromazin kann das QT-Intervall verlängern und Herzrhythmusstörungen verursachen.

siehe auch

Phenothiazine, Neuroleptika, Schizophrenie

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.7.2024 geändert.
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