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Zuckeralkohole Arzneimittelgruppen / Hilfsstoffe

Zuckeralkohole sind Substanzen aus der Gruppe der Polyole mit mehreren Hydroxygruppen. Sie werden mithilfe einer Reduktion aus Kohlenhydraten hergestellt. Bekannte Vertreter sind zum Beispiel Erythritol, Mannitol, Sorbitol und Xylitol. Zuckeralkohole sind osmotisch aktiv, haben abführende Eigenschaften und einen süssen Geschmack. Sie lösen keine Karies aus und haben keinen oder einen geringeren Brennwert als Zucker. Zuckeralkohole sind in Arzneimitteln als Hilfsstoffe und Wirkstoffe enthalten und spielen auch in der Lebensmittelindustrie und für die Herstellung von Zahnpflegeprodukten eine wichtige Rolle. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen wie Blähungen und Durchfall.

synonym: Polyole, Alditole, Sugar alcohols

Produkte

Zuckeralkohole sind in Arzneimitteln sowohl als Hilfsstoffe als auch als Wirkstoffe enthalten.

Struktur und Eigenschaften

Zuckeralkohole sind Kohlenwasserstoffe, welche an jedem Kohlenstoffatom mit einer Hydroxygruppe substituiert sind. Sie gehören zu den Polyolen und ihr Name endet üblicherweise mit dem Suffix -it oder -itol.

Zu dieser Stoffgruppe gehören lineare Vertreter wie:

Weitere, von Disacchariden abgeleitete Zuckeralkohole:

Zuckeralkohole sind hydrophil und lösen sich gut in Wasser. Sie liegen als weisse, kristalline Pulver vor. Zuckeralkohole werden mithilfe einer Reduktion (katalytischen Hydrierung oder anderen Methoden) aus Kohlenhydraten gewonnen, zum Beispiel aus Stärken (Glucose).

Zuckeralkohole, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Zuckeralkohole haben einen süssen Geschmack und der Brennwert ist geringer als derjenige von Zucker. Sie sind osmotisch aktiv und ziehen Wasser aus dem Gewebe in den Darm, wodurch der Defäkationsreiz ausgelöst wird. Zuckeralkohole sind zahnschonend und verursachen keine Karies.

Anwendungsgebiete

Nicht alle Substanzen sind für alle Anwendungsgebiete freigegeben.

Als Arzneimittel:

Als pharmazeutische Hilfsstoffe:

In der Lebensmittelindustrie, für Zahnpflegeprodukte und Kosmetika.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Bei einer Überdosierung können unerwünschte gastrointestinale Störungen auftreten (siehe unten).

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Bei einem übermässigen Gebrauch als Abführmittel kann eine Hypokaliämie entstehen, welche die Empfindlichkeit für Antiarrhythmika erhöht und zu Herzrhythmusstörungen führen kann.

Unerwünschte Wirkungen

Polyole gehören zu den FODMAP und können Verdauungsstörungen wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen, vor allem bei einer erhöhten Dosis. Bei empfindlichen Personen führt bereits eine geringere Dosis zu den Störungen.

FODMAP Übersicht, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 1.5.2024 geändert.
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