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Mannitol Arzneimittelgruppen Osmotische Diuretika / Abführmittel / Hilfsstoffe / Zuckeralkohole

Mannitol ist ein natürlicher Zuckeralkohol, der als Arzneimittel peroral, als Infusion und Inhalation verabreicht wird. Er wird unter anderem für die Behandlung einer Verstopfung, bei einem akuten Nierenversagen, einem akuten Glaukom, bei einem Hirnödem und einer zystischen Fibrose eingesetzt. Des Weiteren spielt Mannitol eine wichtige Rolle als pharmazeutischer Hilfsstoff bei der Herstellung von Kapseln und Tabletten und wird als Süssungsmittel und Lebensmittelzusatzstoff verwendet. Bei einem übermässigen Verzehr oder einer erhöhten Empfindlichkeit können Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall auftreten.

synonym: Mannitolum PhEur, Mannit, Mannazucker, E 421

Produkte

Manntiol ist als Pulver, Kapseln und als Infusionszubereitung im Handel. Die Reinsubstanz ist in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Struktur und Eigenschaften

D-Mannitol (C6H14O6, Mr = 182.2 g/mol) liegt als weisse Kristalle oder weisses Pulver vor, das sich in Wasser leicht löst. Mannitol ist ein sechswertiger Zuckeralkohol und kommt in der Natur unter anderem in Pflanzen, Algen und Flechten vor. Es hat einen süssen Geschmack und ist geruchlos. Mannitiol zeichnet sich auch durch seine geringe Hygroskopie aus. Industriell wird es aus Fruchtzucker (Fructose) hergestellt, kann aber auch aus organischem Material isoliert werden.

Wirkungen

Mannitol (ATC A06AD16 , ATC B05BC01 , ATC B05CX04 ) hat einerseits harntreibende (diuretische) Eigenschaften. Intravenös verabreicht wird es in den Nieren filtriert, im Nephron kaum reabsorbiert und führt so zu einer osmotischen Diurese.

Andererseits ist Mannitol auch abführend wirksam, wenn es beispielsweise in Wasser gelöst eingenommen wird. Es wird wenig absorbiert und erhöht aus osmotischen Gründen den Wassergehalt im Dickdarm. Dadurch stimuliert es die Darmbewegungen und macht den Stuhl weicher und gleitfähiger.

Mannitol wird schliesslich auch als Süssungsmittel verwendet. Es ist weniger süss und hat einen geringeren Brennwert als der Haushaltszucker (Saccharose).

Anwendungsgebiete (Auswahl)

Orale Verabreichung:

Parenterale Verabreichung:

Inhalative Verabreichung:

Als pharmazeutischer Hilfsstoff:

Weitere Verwendung:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden peroral, parenteral (intravenös) und inhalativ verabreicht. Als Abführmittel werden in der Literatur für Erwachsene etwa 10 bis 30 g empfohlen.

Missbrauch

Als Streckmittel zum Verdünnen von Rauschmitteln.

Kontraindikationen

Die Vorsichtsmassnahmen sind vom Anwendungsgebiet abhängig.

Unerwünschte Wirkungen

Bei der oralen Verabreichung, bei einem übermässigen Verzehr oder bei empfindlichen Personen (Lebensmittelintoleranz) können Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit und Durchfall auftreten (FODMAP).

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören bei einer Infusion beispielsweise Wasser- und Elektrolytstörungen, Verwirrtheit sowie Reizungen und Entzündungen der Venenwand.

FODMAP Übersicht, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

siehe auch

Sorbitol, D-Mannose, FODMAP, Lebensmittelintoleranz, Zuckeralkohole

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.2.2024 geändert.
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