Lactitol Arzneimittelgruppen Abführmittel ZuckeralkoholeLacitol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Abführmittel, der zur Behandlung einer Verstopfung verabreicht wrid. Strukturell handelt es sich um ein Disaccharid aus Galaktose und Sorbitol, das von der Dickdarmflora in kurzkettige organische Säuren metabolisiert wird. Dies führt zu einem vermehrten Flüssigkeitseinstrom und einem abführenden Effekt. Lactitol verursacht aufgrund der Ansäuerung zudem eine verminderte Absorption von Ammoniak im Dickdarm und wird auch bei Enzephalopathien angewendet. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie zum Beispiel Blähungen, Übelkeit und Durchfall.
synonym: Lactitolum, Lactitolum monohydricum PhEur, Lactitol-Monohydrat, Laktitol
ProdukteLacitol ist als Pulver in Beuteln und als Sirup im Handel (Importal®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1985 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenLactitol liegt in Arzneimitteln als Lactitol-Monohydrat vor (C12H24O11 · H2O, Mr = 362.3 g/mol). Lactitol-Monohydrat ist ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Strukturell handelt es sich um einen Zuckeralkohol, der aus Galactose und Sorbitol zusammengesetzt ist.
WirkungenLactitol (ATC A06AD12 ) hat abführende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der bakteriellen Metabolisierung des Wirkstoffs im Dickdarm zu verschiedenen Säuren. Der gesenkte pH-Wert führt zu einer Retention von Ammoniak.
IndikationenZur symptomatischen Behandlung einer Verstopfung und einer chronischen oder akuten portal-systemischen Enzephalopathie. Lactitol wird auch als Präbiotikum verwendet.
DosierungGemäss der Fachinformation.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Organische Funktionsstörung des Verdauungstraktes
- Künstlicher Darmausgang
- Bauchschmerzen unklarer Ursache
- Rektale Blutungen
- Darmverschluss
- Galaktosämie
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenLactitol kann bei regelmässiger Anwendung möglicherweise zu einer Hypokaliämie führen, welche von anderen Arzneimitteln zusätzlich verstärkt werden kann. Digoxin kann bei einer Hypokaliämie Herzrhythmusstörungen auslösen. Während der Enzephalopathiebehandlung sollen Antazida und Neomycin nicht gleichzeitig verabreicht werden, da sie den pH-Wert des Stuhls erhöhen.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Blähungen, Durchfall, Unterbauchbeschwerden, Krämpfe, Übelkeit, Magenknurren und Juckreiz im Analbereich.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fachliteratur
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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