Vaginalzäpfchen DarreichungsformenVaginalzäpfchen sind Arzneiformen für die vaginale Verabreichung pharmazeutischer Wirkstoffe. Sie sind üblicherweise ei- oder torpedoförmig und bestehen aus einer Grundmasse wie Hartfett, Gelatine oder Macrogolen, in welcher die Wirkstoffe gelöst oder dispergiert vorliegen. Vaginalzäpfchen werden zum Beispiel bei Infektionskrankheiten, einer Scheidentrockenheit und zur Hormonsubstitution verabreicht.
synonym: Vaginalsuppositorien, Ovula, Vaginalovula, Ovulum
ProdukteVaginalzäpfchen sind als Arzneimittel und Medizinprodukte im Handel.
Im Folgenden sind einige Wirkstoffe aufgelistet, welche vaginal verabreicht werden:
- Östrogene: Estriol
- Gestagene: Progesteron
- Antimykotika: Econazol, Ciclopirox
- Antiparasitika: Metronidazol, Clindamycin
- Antiseptika: Povidon-Iod, früher Borsäure
- Probiotika: Laktobazillen
Die eiförmigen Vaginalzäpfchen werden auch als Ovula (Einzahl Ovulum) bezeichnet.
Struktur und EigenschaftenVaginalzäpfchen sind Arzneiformen, welche für die vaginale Verarbeichung vorgesehen sind. Sie sind üblicherweise ei- oder torpedoförmig und bestehen aus einer Grundmasse, in welcher die Wirkstoffe gelöst oder dispergiert vorliegen.
Sie können verschiedene Hilfsstoffe enthalten, zum Beispiel Füllmittel, oberflächenaktive Stoffe, Konservierungsmittel und Gleitmittel. Sie werden üblicherweise durch Giessen in eine Form hergestellt.
Vaginalzäpfchen schmelzen bei Körpertemperatur und setzen dabei die Wirkstoffe frei, welche lokal oder systemisch aktiv sind.
Die Grundmasse kann u.a. aus den folgenden Substanzen bestehen:
- Hartfett (Adeps solidus, Witepsol®)
- Macrogole, z.B. Macrogol 1000 und 1500
- Kakaobutter
- Gelatine, Glycerol, Wasser
Vaginalzäpfchen können lokale Effekte auf die Vaginalschleimhaut und bei einer Absorption zusätzlich systemische Wirkungen entfalten.
IndikationenZu den Anwendungsgebieten gehören:
- Infektionskrankheiten wie Pilzinfektionen, Amöbiasis, Trichomoniasis, bakterielle Infektionen
- Scheidentrockenheit
- Östrogensubstitution bei einem Östrogenmangel
- Gestagensubstitution
- Als Wehenhemmer gegen frühzeitige Wehen
- Vaginalzäpfchen werden in der Regel abends vor dem Schlafengehen verabreicht.
- Die Hände mit Wasser und Seife waschen oder Handschuhe oder einen Fingerling anziehen.
- Das Zäpfchen aus der Umhüllung entfernen.
- Das Zäpfchen in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen vorsichtig und möglichst tief in die Scheide einführen.
- Um das Einführen zu erleichtern, können Zäpfchen leicht erwärmt oder mit Wasser befeuchtet werden.
- Die Hände mit Wasser und Seife waschen.
Während der Behandlung kann eine Slipeinlage getragen werden.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fachliteratur
- Lehrbücher der pharmazeutischen Technologie
- Produkteinformationen
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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