Schleimlösende Mittel ArzneimittelgruppenSchleimlöser sind Arzneimittel, die bei Erkrankungen mit zäher Schleimbildung den Schleim verflüssigen, den Abtransport des Schleimes fördern oder den Auswurf erleichtern.
synonym: Expectorantia, Schleimlöser, Mucolytica, Sekretolytica, Sekretomotorika, Protussiva, Hustenlöser
ProdukteSchleimlösende Mittel sind unter anderem in Form von Hustensirupen, Tropfen, Tabletten, Pulvern, Granulaten, Pastillen und Lutschtabletten im Handel.
Hustensirup, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Struktur und EigenschaftenEs werden sowohl natürliche (pflanzliche), halbsynthetische als auch synthetische Mittel verwendet.
WirkungenSchleimlösende Mittel verflüssigen und lösen den zähen Schleim in den Atemwegen und fördern den Auswurf.
- mucolytisch: verflüssigen den Bronchialschleim
- sekretolytisch: fördert Produktion eines dünnflüssigen Schleims
- sekretomotorisch: verstärken den Abtransport von Schleim
- expectorierend: fördern den Auswurf
Bei Atemwegserkrankungen mit zäher Schleimbildung:
DosierungGemäss der Fachinformation. Weil die Schleimlöser das Abhusten fördern können, sollen sie in der Regel tagsüber und nicht vor dem Zubettgehen eingenommen werden.
WirkstoffeIm Folgenden sind schleimlösenden Wirkstoffe und entsprechende Arzneimittel aufgelistet (Auswahl):
- Ambroxol (Bisolvon® Ambroxol)
- Ammoniumchlorid (z.B. Salmiakpastillen, Lakritze) – wird heute selten verwendet
- Bromhexin (Bisolvon®)
- Carbocistein
- Erdostein (Mucofor®)
- Guaifenesin (Neocitran® Hustenlöser)
- N-Acetylcystein (Fluimucil®, Solmucol®, Generika)
Pflanzliche Arzneimittel:
- Alant
- Anis
- Bibernelle
- Efeu
- Eucalyptus
- Fenchel
- Süssholz
- Ipecacuanha
- Linde
- Myrte
- Primel
- Seifenrindenbaum
- Senegawurzel
- Spitzwegerich
- Tannenspitzensirup
- Thymian
- Wollblume
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEine Kombination mit Antitussiva wird nicht als sinnvoll erachtet.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem allergische Reaktionen und Verdauungsbeschwerden wie beispielsweise Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Lehr- und Handbücher der Phytotherapie
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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