Linde Phytopharmaka DrogenlisteLindenblüten sind die getrockneten Blütenstände von Lindenbäumen. Sie enthalten unter anderem Schleimstoffe, Flavonoide und ätherische Öle. Dem pflanzlichen Arzneimittel werden traditionell schweisstreibende und reizlindernde Eigenschaften zugeschrieben und es wird als Tee unter anderem bei Erkältungskrankheiten, Grippe und Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet. Unerwünschte Wirkungen sind nicht bekannt.
synonym: Tilia platyphyllos, Tilia cordata, Tilia x vulgaris
ProdukteLindenblüten sind als Offenware oder in Form von Beuteln in Apotheken und Drogerien erhältlich. Sie sind ein Bestandteil von Erkältungstees und des Schweisstreibenden Tee (Species diaphoreticae).
PflanzeAls Stammpflanze der Blüten kommen gemäss dem Arzneibuch die Winterlinde Tilia cordata Miller, die Sommerlinde Tilia platyphyllos Scop. sowie Hybride wie Tilia x vulgaris Heyne aus der Familie der Lindengewächse in Frage.
Linde, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki (Botanischer Garten Brüglingen, Thun
ArzneidrogeAls Arzneidroge werden Lindenblüten (Tiliae flos) verwendet. Sie bestehen aus den ganzen, getrockneten Blütenständen von Tilia cordata Miller, Tilia platyphyllos Scop., Tilia x vulgaris Heyne oder einer Mischung der genannten Arten. Im Handel werden auch geschnittene Blüten angeboten. Die Lindenrinde (Tiliae cortex) und Lindenholz (Tiliae lignum) werden selten eingesetzt. Aus der Arzneidroge werden auch Pulver und Extrakte hergestellt.
InhaltsstoffeZu den Inhaltsstoffe der Blüten gehören Schleimstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl, Gerbstoffe und Phenolcarbonsäuren.
AnwendungsgebieteLindenblüten werden traditionell schweisstreibende und reizlindernde Eigenschaften zugeschrieben. Ob sie tatsächlich schweisstreibend sind, ist umstritten.
Anwendungsgebiete- Als schweisstreibendes Mittel bei Erkältungskrankheiten, Grippe und Fieber.
- Zur Reizlinderung bei Halsschmerzen und Husten.
- Als reizlinderndes Mittel bei der Landkartenzunge.
- Extrakte aus Lindenholz werden in der Alternativmedizin bei Leberbeschwerden angewendet.
Die Blüten werden als Aufguss mit heissem Wasser während 5 bis 10 Minuten zubereitet und der Tee zwei- bis dreimal täglich getrunken.
KontraindikationenLindenblüten sind bei Überempfindlichkeit kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenEs sind keine unerwünschten Wirkungen bekannt.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Hänsel R., Sticher O., Steinegger E. Pharmakognosie - Phytopharmazie. Berlin, Heidelberg: Springer, 1999
- Kommission E Monographien
- Quellen
- Wichtl M. Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1997
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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