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Leberfunktionsstörungen Indikationen

Die Leber ist das wichtigste Organ für den Metabolismus und sie nimmt zusätzlich Funktionen für die Absorption, die Distribution und die Elimination pharmazeutischer Wirkstoffe wahr. Leberfunktionsstörungen haben sowohl einen Einfluss auf die Pharmakokinetik als auch auf die Pharmakodynamik. Es ist deshalb entscheidend, dass die Pharmakotherapie bei dieser Patientengruppe entsprechend angepasst wird. Häufig ist eine Dosisreduktion erforderlich und einige Medikamente sind kontraindiziert.

synonym: Leberinsuffizienz, Hepatic impairment, Liver disease, Eingeschränkte Leberfunktion

Ursachen von Lebererkrankungen

Verursacht werden Lebererkrankungen beispielsweise von einer Hepatitis, einem Alkoholmissbrauch, weiteren Rauschmitteln, von Arzneimitteln, einer Vergiftung, einer ungesunden Lebensführung und Ernährung (nichtalkoholische Fettlebererkrankung), immunologischen Störungen, einer Hämochromatose und Krebserkrankungen.

Anwendung von Medikamenten bei Patientinnen und Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Die Leber ist das zentrale Organ für den Metabolismus von Arzneimitteln. Gleichzeitig hat sie mit der Galle auch einen Einfluss auf die Absorption sowie die Elimination und den enterohepatischen Kreislauf. Leberfunktionsstörungen betreffen sowohl die Pharmakokinetik als auch auf die Pharmakodynamik.

Leberfunktionsstörung, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Generell ist festzuhalten, dass die unterschiedlichen Lebererkrankungen vielfältige Störungen auslösen können. Die Erfahrungen bezüglich der Medikamente beruhen in der Regel auf Patientinnen und Patienten mit einer Leberzirrhose.

Häufig wird bei Leberfunktionsstörungen beobachtet, dass der Metabolismus gehemmt ist, die Halbwertszeit sich verlängert und das Risiko für unerwünschte Wirkungen steigt. Deshalb muss die Dosis üblicherweise reduziert werden oder das Medikament ist bei einer schweren Einschränkung sogar kontraindiziert.

Die Dosisanpassung hängt dabei vom Ausmass der Funktionsstörung ab:

Der Child-Pugh Score beruht auf fünf Parametern, nämlich dem Vorhandensein oder Schweregrad einer Bauchwassersucht (Aszites), einer Enzephalopathie, den Bilirubin- und Albuminwerten und dem INR-Wert (International Normalized Ratio) resp. der Prothrombinzeit.

Je schwerer die Störung, desto geringer ist im Allgemeinen die empfohlene Dosis. Es muss beachtet werden, dass nicht alle Wirkstoffe von der Leber extrahiert und metabolisiert werden (Q0-Wert). Die pharmakokinetischen Angaben finden sich in der Fachinformation. Ausserdem existieren Listen für Fachpersonen, die vor der Verordnung konsultiert werden können. Bei einer bestehenden Therapie ist eine Medikationsanalyse erforderlich und bei einer Neueinstellung kann eine Dosistitration erforderlich sein. Leberfunktionsstörungen spielen auch in der Medikamentenentwicklung eine Rolle, weil die möglichen Auswirkungen in Studien eruiert werden müssen.

Des Weiteren sinkt die Proteinbindung aufgrund einer reduzierten Biosynthese und Sekretion der beteiligten Proteine (Albumin). Dadurch steigt der Anteil des Wirkstoffs, der ungebunden vorliegt, was wiederum die Risiken erhöht.

Bei Prodrugs, welche durch einen metabolischen Schritt in der Leber aktiviert werden, sinkt die pharmakologische Aktivität.

Und schliesslich können lebertoxische Wirkstoffe die Erkrankung weiter verschlechtern und sollen vermieden werden.

siehe auch

Niereninsuffizienz, ADME, Metabolismus, CYP450, Elimination

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.7.2024 geändert.
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