Flurazepam Arzneimittelgruppen BenzodiazepineFlurazepam ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine mit beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an den GABAA-Rezeptor. Flurazepam wird zur kurzfristigen Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Benommenheit, Kopfschmerzen, paradoxe Reaktionen und Übelkeit. Flurazepam kann wie andere Benzodiazepine abhängig machen und als Rauschmittel missbraucht werden.
synonym: Flurazepamum, Flurazepami monohydrochloridum PhEur, Flurazepamhydrochlorid, Flurazepammonohydrochlorid
ProdukteFlurazepam ist in Form von Tabletten im Handel (Dalmadorm®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1972 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenFlurazepam (C21H23ClFN3O, Mr = 387.9 g/mol) ist ein 1,4-Benzodiazepin. Es liegt in Arzneimitteln als Flurazepamhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist.
WirkungenFlurazepam (ATC N05CD01 ) hat schlaffördernde und beruhigende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an den GABAA-Rezeptor und werden auf die Bildung von aktiven Metaboliten, darunter der Hauptmetabolit N-Desalkylflurazepam, zurückgeführt. N-Desalkylflurazepam hat eine lange Halbwertszeit von 40 bis 100 Stunden.
Wirkmechanismus der Benzodiazepine, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur kurzfristigen Behandlung von Schlafstörungen bei einem klinisch relevanten Schweregrad.
DosierungGemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Die Tabletten werden üblicherweise einmal täglich vor dem Schlafengehen eingenommen. Benzodiazepine können abhängig machen und sollten nur kurzfristig eingesetzt werden.
MissbrauchWie andere Benzodiazepine kann auch Flurazepam als dämpfendes Rauschmittel missbraucht werden.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwere Ateminsuffizienz
- Schlafapnoe
- Myasthenia gravis
- Abhängigkeit von Medikamenten, Drogen oder Alkohol
- Alkoholvergiftung
- Schwere Leberinsuffizienz
- Ataxien
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenZentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol können die Effekte und die unerwünschten Wirkungen verstärken. Interaktionen sind auch mit Wirkstoffen möglich, die mit dem CYP450-System interagieren.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Dämpfung (auch am Morgen), Verwirrtheit, Ataxie, Muskelschwäche, paradoxe Erregung, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, bittere Geschmacksempfindung und erhöhte Leberwerte. Benzodiazepine können zu einer Abhängigkeit führen und zu Entzugssymptomen führen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Greenblatt D.J., Shader R.I., Koch-Weser J. Flurazepam hydrochloride, a benzodiazepine hypnotic. Ann Intern Med, 1975, 83(2), 237-41 Pubmed
- Johnson L.C., Chernik D.A., Sateia M.J. Sleep, performance, and plasma levels in chronic insomniacs during 14-day use of flurazepam and midazolam: an introduction. J Clin Psychopharmacol, 1990, 10(4 Suppl), 5S-9S Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere InformationenWirkstoffe: Flurazepami monohydrochloridum
Unternehmen: MEDA Pharmaceuticals Switzerland GmbH
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Hypnotika und Sedativa
Wirkstoffe: Flurazepami monohydrochloridum
Unternehmen: MEDA Pharmaceuticals Switzerland GmbH
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Hypnotika und Sedativa