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Fenfluramin Arzneimittelgruppen Antiepileptika Amphetamine

Fenfluramin ist ein antiepileptischer und appetithemmender Wirkstoff aus der Gruppe der Amphetamine für die Behandlung von Krampfanfällen im Zusammenhang mit dem Dravet-Syndrom und dem Lennox-Gastaut-Syndrom. Es wurde früher auch gegen Übergewicht eingesetzt, ist dafür aber nicht mehr angezeigt. Die Effekte beruhen auf der Freisetzung von Serotonin und dem Agonismus an Serotonin-Rezeptoren. Fenfluramin ist auch ein positiver allosterischer Modulator am Sigma-1-Rezeptor. Die Lösung kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein Appetitverlust, Durchfall, Erbrechen, EKG-Veränderungen, Müdigkeit, Fieber, ein Blutzuckerabfall und Schläfrigkeit. Bei der Behandlung von Übergewicht wurde über Herzklappenvitien und eine pulmonale arterielle Hypertonie berichtet. Aufgrund des Metabolismus über CYP450-Isoenzyme und der serotonergen Eigenschaften sind Arzneimittelwechselwirkungen möglich.

synonym: Fenfluraminum, Fenfluramini hydrochloridum, Fenfluraminhydrochlorid

Produkte

Fenfluramin wurde in der Schweiz im Jahr 2025 neu als Lösung zum Einnehmen zugelassen (Fintepla®). In den USA erfolgte die Erstzulassung im Jahr 1973, dabei handelte es sich aber um ein anderes Produkt.

Struktur und Eigenschaften

Fenfluramin (C12H16F3N, Mr = 231.3 g/mol) ist ein fluoriertes Amphetamin-Derivat und ein Racemat. Das reine Enantiomer Dexfenfluramin wird ebenfalls verwendet. Im Arzneimittel liegt der Wirkstoff als Fenfluraminhydrochlorid vor.

Wirkungen

Fenfluramin (ATC N03AX26 ) hat serotonerge, appetithemmende und antiepileptische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf verstärkten Ausschüttung des Neurotransmitters Serotonin im zentralen Nervensystem und auf dem Agonismus an den Rezeptoren. Des Weiteren ist es ein positiver allosterischer Modulator des Sigma-1-Rezeptors. Die Halbwertszeit beträgt etwa 20 Stunden. Der Hauptmetabolit Norfenfluramin hat eine Halbwertszeit von etwa 30 Stunden.

Indikationen

Für die Behandlung von Krampfanfällen im Zusammenhang mit dem Dravet-Syndrom (DS) und dem Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS) bei Patientinnen und Patienten ab 2 Jahren als Zusatztherapie zu anderen Antiepileptika.

Frühere Indikation (obsolet):

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Lösung kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen können mit serotonergen Wirkstoffen auftreten. Cyproheptadin ist ein Antagonist am Serotonin-Rezeptor und kann die Effekte von Fenfluramin aufheben. Fenfluramin ist ein Substrat von CYP1A2, CYP2B6 und CYP2D6.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein Appetitverlust, Durchfall, Erbrechen, EKG-Veränderungen, Müdigkeit, Fieber, ein Blutzuckerabfall und Schläfrigkeit. Bei der Behandlung von Übergewicht wurde über Herzklappenvitien und eine pulmonale arterielle Hypertonie berichtet.

siehe auch

Amphetamine, Antiepileptika, Übergewicht, Pulmonale arterielle Hypertonie

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.3.2025 geändert.
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