Bromazepam Arzneimittelgruppen Benzodiazepine Bromazepam ist ein langwirksamer Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine mit angstlösenden und beruhigenden Eigenschaften. Es wird zur Behandlung von Angst- und Spannungszuständen verschiedener Ursache eingesetzt. Die Tabletten werden ein- bis dreimal täglich eingenommen. Die Behandlungsdauer soll möglichst kurz gehalten werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Dämpfung, Schwindel, Schläfrigkeit, Blutdrucksenkung, Konzentrationsstörungen und eine Beeinträchtigung der Reaktionszeit. Wie alle Benzodiazepine kann auch Bromazepam abhängig machen und als Rauschmittel missbraucht werden.
synonym: Bromazepamum PhEur, Ro 5-3350
ProdukteBromazepam ist in Form von Tabletten im Handel (Lexotanil®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1974 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenBromazepam (C14H10BrN3O, Mr = 316.2 g/mol) liegt als weisses bis gelbliches, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch nicht löslich ist. Es handelt sich um ein bromiertes 1,4-Benzodiazepin.
WirkungenBromazepam (ATC N05BA08 ) hat angstlösende, beruhigende und dämpfende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an GABA-A-Rezeptoren und der Verstärkung der GABAergen Hemmung. Bromazepam hat eine lange Halbwertszeit von etwa 20 Stunden.
Wirkmechanismus der Benzodiazepine, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenFür die Behandlung von Angst- und Spannungszuständen.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden ein- bis dreimal täglich eingenommen. Die Behandlungsdauer soll so kurz gehalten werden und drei Monate nicht überschreiten.
MissbrauchWie andere Benzodiazepine kann auch Bromazepam als dämpfendes Rauschmittel missbraucht werden. Der Missbrauch ist gefährlich, insbesondere in Kombination mit anderen dämpfenden und atemdepressiven Arzneimitteln sowie mit Alkohol.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwere Ateminsuffizienz
- Schlafapnoe
- Myasthenia gravis
- Schwere Leberinsuffizienz
- Abhängigkeit von zentral dämpfenden Substanzen inklusive Alkohol
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenBromazepam wird von CYP450 metabolisiert. Wechselwirkungen wurden mit zentral dämpfenden Arzneimitteln, Alkohol, Muskelrelaxantien und CYP-Hemmern beschrieben worden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Dämpfung, Schwindel, Schläfrigkeit, Blutdrucksenkung, Konzentrationsstörungen und eine Beeinträchtigung der Reaktionszeit. Bei einem raschen Absetzen können Entzugserscheinungen auftreten. Bromazepam kann abhängig machen.
siehe auchBenzodiazepine, Angststörungen
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Burrell R.H., Culpan R.H., Newton K.J., Ogg G.J., Short J.H. Use of bromazepam in obsessional, phobic and related states. Curr Med Res Opin, 1974, 2(7), 430-6 Pubmed
- Cordingley G.J., Dean B.C., Hallett C. A multi-centre, double-blind parallel trial of bromazepam ('Lexotan') and lorazepam to compare the acute benefit-risk ratio in the treatment of patients with anxiety. Curr Med Res Opin, 1985, 9(7), 505-10 Pubmed
- Draper R. Clinical experience with Ro 5-3350 (bromazepam). J Int Med Res, 1975, 3(3), 214-22 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere Informationen