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VEGF-Inhibitoren Arzneimittelgruppen Biologika

VEGF-Inhibitoren sind Wirkstoffe aus der Gruppe der Biologika für die Behandlung der altersbedingten feuchten Makuladegeneration. Es handelt sich um Antikörper, ihre Fragmente und falsche Rezeptoren, welche den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor VEGF binden und dadurch die Interaktion mit seinen Rezeptoren VEGFR hemmen. Sie werden direkt in den Glaskörper des Auges gespritzt. Zunächst in der Regel jeden Monat, anschliessend wird das Dosierungsintervall verlängert. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen am Auge wie beispielsweise Bindehautblutungen, Augenschmerzen und Mouches volantes.

synonym: VEGF-Hemmer, VEGF-Blocker, Anti-VEGF

Produkte

VEGF-Inhibitoren sind als Injektionspräparate von verschiedenen Anbietern im Handel. Als erster Wirkstoff aus dieser Gruppe wurde im Jahr 2004 Pegaptanib (Macugen®) zugelassen, das in der Schweiz mittlerweile nicht mehr am Markt ist.

Struktur und Eigenschaften

Bei den derzeit verfügbaren VEGF-Inhibitoren handelt es sich um therapeutische Proteine (Biologika). Es sind Antikörper, Antikörperfragmente und Fusionsproteine. Sie unterscheiden sich in der Molekülgrösse. Das Fv-Fragment Brolucizumab hat die geringste Masse. Ranibizumab ist vom gleichen Antikörper abgeleitet, der für die Herstellung von Bevacizumab verwendet wird. Aflibercept ist ein falscher VEGF-Rezeptor („Lockvogel“), welcher den Wachstumsfaktor einfängt (deshalb das Suffix -cept).

Wirkungen

Die VEGF-Inhibitoren blockieren den Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor / Vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor), der für die Gefässneubildung bei der feuchten Makuladegeneration verantwortlich ist. Sie verhindern die Interaktion mit den Rezeptoren VEGFR-1 und VEGFR-2 auf der Oberfläche der Endothelzellen. Dadurch wird die endotheliale Zellproliferation, die Neovaskularisation (Angiogenese, Gefässneubildung) und die Gefässdurchlässigkeit reduziert.

Wirkmechanismus der VEGF-Inhibitoren, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung der feuchten (exsudativen) und altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Daneben existieren weitere Anwendungsgebiete, zum Beispiel das Makulaödem.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden nach einer lokalen Anästhesie direkt in den Glaskörper des Auges gespritzt. Man spricht von einer intravitrealen Applikation. Es ist nur ein geringes Volumen erforderlich. Zu Beginn der Therapie erfolgt die Injektion in der Regel monatlich, später ist das Dosierungsintervall länger.

Wirkstoffe

Zugelassene Biologika:

Off-Label-Use:

Kinasehemmer:

Ausser Handel:

Kontraindikationen

Zu den Gegenanzeigen gehören:

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimittel bekannt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen am Auge wie beispielsweise:

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 2.6.2023 geändert.
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