Repellents PharmaWikiRepellents sind Wirkstoffe, welche Parasiten wie beispielsweise Stechmücken und Zecken sowie andere stechende Insekten vom Körper fernhalten und Stiche und Bisse verhindern. Sie werden einerseits zur Vorbeugung von lokalen und allergischen Reaktionen und andererseits zur Verhütung der Übertragung von Krankheitserregern eingesetzt. Zu den bekanntesten Repellents gehören DEET, Icaridin, Citriodiol, ätherische Öle und Permethrin. Sie unterscheiden sich in ihrer Wirkdauer, Wirkstärke und in ihrem Wirkspektrum. Die Anwendungshinweise sollen genau beachtet werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen.
synonym: Repellentien, Insektenschutzmittel, Mückenschutzmittel, Insektenschutz, Antimückenmittel
ProdukteRepellents werden meistens in Form von Sprays verwendet. Daneben sind beispielsweise auch Lotionen, Cremen, Armbänder und Verdunster im Handel erhältlich.
DEET-Spray, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
WirkungenRepellents haben insekten- und/oder milbenabweisen Eigenschaften, d.h. sie verhindern das Stechen oder Beissen von Parasiten wie Mücken und Zecken sowie von stechenden Insekten wie Wespen. Die Produkte unterscheiden sich in ihrem Wirkspektrum, ihrer Wirkstärke und ihrer Wirkdauer. Es muss also darauf geachtet werden, ob ein Mittel für den vorgesehenen Zweck geeignet ist.
Einige Repellents wie beispielsweise Permethrin sind zusätzlich insektizid und akarizid, d.h. sie weisen die Parasiten nicht nur ab, sondern können sie auch töten.
Mit der Anwendung sollen die Stiche oder Bisse der Parasiten und Insekten verhindert werden, also einerseits die daraus entstehende lokale Reaktion, allergische Reaktionen und andererseits die Übertragung von Infektionskrankheiten wie beispielsweise der Malaria, des Dengue-Fiebers, des Gelbfiebers, der Borreliose und der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME).
AnwendungsgebieteZur Vorbeugung von Insektenstichen, Mückenstichen, Zeckenstichen, Bremsenbissen, allergischen Reaktionen und übertragbaren Erkrankungen.
WirkstoffeZu den bekanntesten Repellents gehören:
- DEET (Diethyltoluamid)
- Icaridin (Picaridin)
- Citriodiol (PMD)
- Citronellöl
- Permethrin, hauptsächlich für Textilien und für Moskitonetze
Weitere Repellents:
- Weitere ätherische Öle, z.B. Eukalyptusöl, Teebaumöl, Lavendelöl
- DMP ( Dimethylphtalat)
- EBAAP (IR3535)
- Geraniol
- 2-Undecanon
Die Anwendung richtet sich nach der Gebrauchsinformation. Im Folgenden sind allgemeine Hinweise zur Anwendung dargestellt:
- Gleichmässig und lückenlos auf die exponierte und unbedeckte Haut auftragen. Nicht unter der Kleidung verwenden.
- Die Mittel sollen nicht auf verletzte oder erkrankte Hautstellen, auf die Schleimhaut, auf oder in die Ohren oder in die Augen gelangen.
- Bei Kindern sparsam auftragen und die Hände und die Mundregion aussparen. Nicht alle Repellents sind für Kinder geeignet.
- Gesicht aussparen oder nur mit Vorsicht auftragen. Spray zuerst in die Hände sprühen.
- Das Aerosol nicht einatmen.
- Einige Produkte sind auch für die Kleidung geeignet. Bei DEET muss darauf geachtet werden, dass es Kunststoffe und Kunstfasern angreift.
- Die Hände nach der Anwendung waschen. Nicht auf die Hände von Kindern auftragen.
- Kinder dürfen die Produkte nicht selbst anwenden. Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
- Wirkdauer beachten und die Anwendung rechtzeitig wiederholen.
- Frühestens 20 Minuten nach dem Auftragen der Sonnencrème anwenden.
- Aktivität der Parasiten beachten. Einige stechen tagsüber, andere abends und in der Nacht.
- Die Produkteigenschaften sind auch von der Formulierung, von der körperlichen Aktivität, dem Schwitzen, der Wasserexposition und der individuellen Empfindlichkeit und nicht nur vom aktiven Inhaltsstoff abhängig.
- Im „Feld“ haben die Repellents eine kürzere Wirkdauer, zum Beispiel aufgrund des Schwitzens.
- Zusätzliche Schutzmassnahmen ergreifen (z.B. Kleidung, Moskitonetze, medikamentöse Vorbeugung, Impfungen).
Vor der Anwendung muss überprüft werden, ob die Mittel für Säuglinge und Kinder geeignet sind und ob sie während der Schwangerschaft und Stillzeit angewandt werden dürfen.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokalen lokale Hautreaktionen und allergische Reaktionen.
Einige Produkte haben negative Eigenschaften wie einen unangenehmen Geruch und eine ölige Konsistenz. DEET greift gewisse Kunststoffe und Lacke an und kann diese beschädigen.
DEET darf nicht eingenommen werden, weil es zu einem tiefen Blutdruck, zu Krampfanfällen und zu einem Koma führen kann. Über Todesfälle wurde berichtet. Deshalb müssen die Produkte ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. DEET kann die Bindehaut schädigen, wenn es in die Augen gelangt. Bei zu hoher Dosierung können möglicherweise kardiovaskuläre, neurotoxische und kutane Nebenwirkungen auftreten.
siehe auchZeckenstiche, Insektenstiche, Mückenstiche
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- US Environmental Protection Agency (EPA)
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.