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Salicylamid Arzneimittelgruppen NSAR Salicylsäure-Derivate

Salicylamid ist ein schmerzstillender und entzündungshemmender Wirkstoff aus der Gruppe der Salicylsäure-Derivate. Es handelt sich um das Amid der Salicylsäure. Salicylamid ist in der Schweiz in Kombination mit anderen Wirkstoffen für die lokale, kurzfristige und symptomatische Behandlung von Zahnungsbeschwerden bei Kleinkindern zugelassen. Es wurde in der Vergangenheit auch für die orale Schmerz- und Fiebertherapie verwendet.

synonym: Salicylamidum, o-Hydroxybenzamid, 2-Hydroxybenzamid, Salicylsäureamid

Produkte

Salicylamid ist in Kombination mit Dexpanthenol und Lidocain als Mundgel im Handel (Osa® Zahngel). Dieser Artikel bezieht sich auf die lokale Verabreichung.

Struktur und Eigenschaften

Salicylamid (C7H7NO2, Mr = 137.1 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser wenig löslich ist. Es ist das Amid der Salicylsäure. Salicylamid wird im Körper nicht zur Salicylsäure metabolisiert.

Wirkungen

Salicylamid (ATC N02BA05 ) hat schmerzlindernde, entzündungshemmende, fiebersenkende, sedierende und hypnotische Eigenschaften. Gemäss der Fachinformation beruhen die Effekte nicht auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese, sondern auf einem zentralen Wirkmechanismus.

Anwendungsgebiete

Für die kurzfristige und symptomatische Behandlung von Zahnungsbeschwerden bei Kleinkindern.

Salicylamid wurde auch für die perorale Schmerz- und Fiebertherapie verwendet. In der Schweiz sind dafür keine Arzneimittel im Handel.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Gel wird lokal aufgetragen.

Kontraindikationen

Aufgrund des möglichen Auftretens des Reye-Syndroms soll Salicylamid nicht bei viralen Infektionen wie Windpocken oder einer Grippe verwendet werden.

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Gemäss der Fachinformation sind bei der lokalen Anwendung des Gels keine Interaktionen bekannt. Auszuschliessen sind sie nicht, weil das Gel geschluckt und Salicylamid absorbiert wird.

Bei einer systemischen Anwendung sind verschiedene Wechselwirkungen möglich. Salicylamid verlängert beispielsweise die Halbwertszeit von Paracetamol.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen. Es besteht ein theoretisches Risiko für die Entwicklung des Reye-Syndroms (sehr selten). Bei einer systemischen Anwendung ist mit mehr unerwünschten Wirkungen zu rechnen.

siehe auch

Salicylate, Mundgele

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.5.2023 geändert.
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