Salbeipastillen Phytopharmaka Drogenliste SalbeiSalbeipastillen und -bonbons haben einen süssen Geschmack und enthalten Zubereitungen aus Salbeiblättern wie einen Salbeiextrakt, eine Salbeitinktur und das ätherische Salbeiöl. Weitere Bestandteile sind verschiedene Hilfsstoffe wie beispielsweise Zucker, Honig, arabisches Gummi und Zitronensäure. Salbeipastillen haben reizlindernde, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften und werden unter anderem für die symptomatische Behandlung von Halsschmerzen, Husten, Heiserkeit, Entzündungen und einer Mundtrockenheit verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen. Die Produkte mit Zucker können die Entstehung von Karies begünstigen und Süssungsmittel können bei einem übermässigem Verzehr abführend wirken.
synonym: Salbeibonbons, Salbei-Bonbons, Salbeizucker
ProdukteSalbeipastillen (und Salbeibonbons) sind von verschiedenen Anbietern im Handel erhältlich, in der Schweiz zum Beispiel von Dallmann®, Vogel®, Phytopharma® und Ricola®. Der Vertrieb der Wala Salbei Halspastillen wird im Jahr 2019 eingestellt.
Salbeibonbons, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki
InhaltsstoffeBei den aktiven Wirkstoffen handelt es sich um Zubereitungen aus Salbeiblättern. In der Regel sind dies Extrakte, Tinkturen und/oder das ätherische Salbeiöl. Neben weiteren Wirkstoffen wie beispielsweise Vitamin C oder anderen ätherischen Ölen (z.B. Eucalyptusöl, Menthol) bestehen sie aus verschiedenen Hilfsstoffen (Auswahl, Beispiele):
- Kohlenhydrate (Zucker): Saccharose, Glucose, Honig
- Süssungsmittel: Sorbitol, Stevia
- Aromastoffe
- Säuren: Zitronensäure
- Feuchthaltemittel: Glycerol
- Verdickungsmittel: Arabisches Gummi
- Überzugsmittel: Carnaubawachs, Bienenwachs
Salbeipastillen und -bonbons haben pflegende, reizlindernde, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften.
AnwendungsgebieteZu den typischen Anwendungsgebieten gehören Halsschmerzen, Husten, Heiserkeit, Mundtrockenheit und Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Salbeipastillen werden auch als Genussmittel konsumiert.
DosierungDie Pastillen werden in der Regel mehrmals täglich langsam im Mund zergehen gelassen. Das Zerbeissen wird nicht empfohlen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Salbei soll während der Schwangerschaft und Stillzeit vorsichtshalber nicht eingenommen werden (Quelle: z.B. ESCOP, EFSA). Allerdings sind in den Pastillen nur geringe Mengen enthalten.
- Säuglinge, Kleinkinder
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Gebrauchsinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen. Die Produkte mit Zucker können die Entstehung von Karies begünstigen und Süssungsmittel können bei einem übermässigem Verzehr abführend wirken.
Das im ätherischen Öl enthaltene Thujon ist in hoher Dosierung toxisch (siehe auch unter → Salbei). Aufgrund der geringen Konzentration spielt dies für die Patillen in der Regel aber keine Rolle.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- ESCOP / EFSA
- Gebrauchsinformation
- Hänsel R., Sticher O., Steinegger E. Pharmakognosie - Phytopharmazie. Berlin, Heidelberg: Springer, 1999
- Kommission E
- Pharmacopoea Helvetica
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.