Rosmarin Phytopharmaka DrogenlisteDie Blätter des Rosmarins (Salvia rosmarinus, früher Rosmarinus officinalis) aus der Familie der Lippenblütler enthalten ein ätherisches Öl, Gerbstoffe und Polyphenole. Die Zubereitungen werden unter anderem für die Behandlung von Atemwegserkrankungen wie einer Erkältung und Grippe, bei Muskel- und Gelenkschmerzen sowie bei Kreislaufstörungen eingesetzt. Sie werden lokal, systemisch und inhalativ verabreicht. Rosmarin ist ein bekanntes Gewürz, das in der Küche geschätzt wird. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen der Arzneimittel gehören lokale Hautreaktionen.
synonym: Salvia rosmarinus, Rosmarinus officinalis, Rosemary
ProdukteRosmarin ist unter anderem als Offenware, Tee, Gewürz, in Form von Tropfen, Salben, Cremen, Gelen, Lotionen, Bädern, Inhalationspräparaten, Pflastern, Körperpflegeprodukten und als ätherisches Öl im Handel.
PflanzeDer Rosmarin (Salvia rosmarinus, früher: Rosmarinus officinalis) aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) ist ein immergrüner Strauch, der im Mittelmeerraum heimisch ist und etwa einen Meter hoch wird. Die Blätter sind nadelförmig.
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ArzneidrogeAls Arzneidroge werden die Rosmarinblätter (Rosmarini folium) verwendet, die ganzen, getrockneten Laubblätter der Pflanze. Das Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an ätherischem Öl und Hydroxyzimtsäure-Derivaten.
Rosmarinblätter, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki
Inhaltsstoffe- Ätherisches Öl: Rosmarinöl ist das mithilfe einer Wasserdampfdestillation aus den blühenden oberirdischen Teilen von Salvia rosmarinus gewonnene ätherische Öl. Es besteht hauptsächlich aus Monoterpenen. Wichtige Bestandteile sind Kampfer, 1,8-Cineol und α-Pinen.
- Gerbstoffe, Labiatengerbstoffe: Rosmarinsäure
- Polyphenole
Die Zubereitungen haben krampflösende, durchblutungsfördernde, schmerzlindernde, antimikrobielle, antioxidative, entzündungshemmende und karminative Eigenschaften.
Anwendungsgebiete- Atemwegserkrankungen wie eine Erkältung, Grippe und Covid-19 mit Beschwerden wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen
- Muskel- und Gelenkschmerzen, Rheuma, für Einreibungen
- Kreislaufbeschwerden
- Als Badezusatz
- Als Gewürz und Küchenkraut z.B. für Focaccia
- Für die Aromatherapie
Gemäss der Packungsbeilage. Die Mittel werden unter anderem topisch, systemisch und inhalativ verabreicht. Der Tee wird als Aufguss zubereitet.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Säuglinge, Kleinkinder
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen und lokale Hautreaktionen.
Literatur- Andrade J.M. et al. Rosmarinus officinalis L.: an update review of its phytochemistry and biological activity. Future Sci OA, 2018, 4(4), FSO283 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Borges R.S. et al. Rosmarinus officinalis essential oil: A review of its phytochemistry, anti-inflammatory activity, and mechanisms of action involved. J Ethnopharmacol, 2019, 229, 29-45 Pubmed
- de Macedo L.M. et al. Rosemary (Rosmarinus officinalis L., syn Salvia rosmarinus Spenn.) and Its Topical Applications: A Review. Plants (Basel), 2020, 9(5), 651 Pubmed
- de Oliveira J.R. et al. Rosmarinus officinalis L. (rosemary) as therapeutic and prophylactic agent. J Biomed Sci, 2019, 26(1), 5 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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