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Obiltoxaximab Arzneimittelgruppen Monoklonale Antikörper

Obiltoxaximab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, der zur Vorbeugung und Behandlung eines Lungenmilzbrandes mit dem Bakterium Bacillus anthracis eingesetzt wird. Obiltoxaximab bindet an das schützende Antigen des Erregers und verhindert so das Eindringen zweier toxischer Proteine in das Zellinnere. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht. Die Patienten werden mit Diphenhydramin vorbehandelt und erhalten zusätzlich eine Antibiose. Obiltoxaximab kann Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zu einer Anaphylaxie verursachen.

synonym: Obiltoxaximabum

Produkte

Obiltoxaximab wurde in den USA im Jahr 2016 als Infusionspräparat zugelassen (Anthim®). In der Schweiz ist es bisher noch nicht registriert. Obiltoxaximab wurde mit der finanziellen Unterstützung nationaler Organisationen entwickelt und ist in erster Linie für die Behandlung von Opfern eines Terroranschlags mit Milzbrandsporen vorgesehen (Strategic National Stockpile).

Struktur und Eigenschaften

Obiltoxaximab ist ein chimärer monoklonaler IgG1κ-Antikörper mit einer Molekülmasse von 148 kDa.

Wirkungen

Obiltoxaximab bindet an einen Bestandteil des Milzbrandtoxins, das sogenannte schützende (protektive) Antigen (protective antigen, PA). Dadurch verhindert der Antikörper den Zugang von zwei toxischen Proteinen in das Zellinnere und schützt das Gewebe.

Indikationen

Zur Behandlung eines Lungenmilzbrands mit dem Bakterium Bacillus anthracis, in Kombination mit Antibiotika. Obiltoxaximab kann als Mittel der zweiten Wahl auch zur Vorbeugung verwendet werden, falls alternative Therapien nicht geeignet sind oder nicht zur Verfügung stehen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht. Die Patienten werden mit Diphenhydramin vorbehandelt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die Pharmakokinetik von Ciprofloxacin wird durch Obiltoxaximab nicht beeinflusst.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören bei gesunden Probanden Kopfschmerzen, Juckreiz, Atemwegsinfektionen, Husten, lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, eine verstopfte Nase und Urtikaria. Obiltoxaximab kann Überempfindlichkeitsreaktionen und einer Anaphylaxie verursachen.

siehe auch

Milzbrand

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.5.2024 geändert.
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