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Noscapin Arzneimittelgruppen Antitussiva

Noscapin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antitussiva und ein natürlicher Bestandteil des Opiums aus dem Schlafmohn. Es wird für die symptomatische Behandlung eines unproduktiven Reizhusten eingesetzt. Noscapin gilt als besser verträglich als Codein und löst keine unerwünschten Wirkungen wie Verstopfung, Atemdepression oder Abhängigkeit aus. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen. Noscapin ist vermutlich ein Inhibitor von CYP450-Isoenzymen.

synonym: Noscapinum PhEur, Noscapini hydrochloridum hydricum, Noscapini hydrochloridum PhEur, Noscapinhydrochlorid, Noscapinhydrochlorid-Monohydrat, Narkotin

Produkte

Noscapin ist in Form von Filmtabletten und Suppositorien im Handel (z.B. Triofan® Hustenstiller Noscapin).

Struktur und Eigenschaften

Das Phthalidisochinolin Noscapin (C22H23NO7, Mr = 413.4 g/mol) liegt in Arzneimitteln als freie Base oder als Noscapinhydrochlorid-Monohydrat vor. Noscapin ist ein weisses, kristallines Pulver oder farblose Kristalle mit einem bitteren Geschmack. Die freie Base ist in Wasser unlöslich, das Salz Noscapinhydrochlorid ist hingegen leicht löslich. Es kommt natürlich zu 2 bis 8 % im Opium aus den unreifen Kapseln des Schlafmohns vor.

Wirkungen

Noscapin (ATC R05DA07 ) hat hustenreizlindernde Eigenschaften. Als Wirkmechanismus wird ein Angriff am Hustenzentrum im Hirnstamm angegeben.

Noscapin scheint im Unterschied zu den Opioiden relativ atoxisch zu sein und macht nicht abhängig. Es ist nicht sedierend, schmerzlindernd, atemdepressiv oder euphorisierend.

Indikationen

Für die symptomatische Behandlung von Reizhusten.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die gleichzeitige Gabe eines schleimlösenden Mittels oder zentral dämpfender Mittel wie zum Beispiel Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Antidepressiva, Neuroleptika, Opioide oder Alkohol wird nicht empfohlen.

Noscapin ist wahrscheinlich ein Hemmer von CYP3A4 und CYP2C9. In der Literatur ist eine Interaktion mit dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin beschrieben, die wahrscheinlich auf einer signifikanten Inhibition von CYP2C9 durch Noscapin beruht. Diese Inhibition könnte auch für andere CYP2C9-Substrate relevant sein, zum Beispiel für Phenprocoumon, Phenytoin oder Losartan.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, gastrointestinale Störungen, Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen.

siehe auch

Schlafmohn, Opium, Antitussiva, Husten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.12.2023 geändert.
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