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Mirtazapin Arzneimittelgruppen Antidepressiva Tetrazyklische Antidepressiva

Mirtazapin ist ein stimmungsaufhellender und dämpfender Wirkstoff aus der Gruppe der tetrazyklischen Antidepressiva zur Akutbehandlung und zur Erhaltungstherapie bei einer unipolaren depressiven Episode. Die Effekte beruhen auf der verstärkten noradrenergen und serotonergen Aktivität im zentralen Nervensystem. Mirtazapin hat eine lange Halbwertszeit und kann deshalb einmal täglich abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Dämpfung, Mundtrockenheit, ein gesteigerter Appetit, eine Gewichtszunahme, Schwindel und Erschöpfung. Mirtazapin interagiert mit CYP450 und darf nicht mit MAO-Hemmern kombiniert werden.

synonym: Mirtazapinum

Produkte

Mirtazapin ist in Form von Filmtabletten und Schmelztabletten im Handel (Remeron®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1999 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Mirtazapin (C17H19N3, Mr = 265.35 g/mol) ist ein Racemat und liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser wenig löslich ist. Es ist mit dem tetrazyklischen Antidepressivum Mianserin strukturell eng verwandt. Es handelt sich um ein Pyrazin- und Pyridobenzazepin-Derivat.

Wirkungen

Mirtazapin (ATC N06AX11 ) hat antidepressive, antihistamine und dämpfende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der verstärkten zentralen noradrenergen und serotonergen Aktivität. Mirtazapin ist ein Antagonist an zentralen präsynaptischen Alpha2-Adrenozeptoren und ein Antagonist an 5-HT2 und 5-HT3- sowie an Histamin-H1-Rezeptoren. Es hat eine lange Halbwertszeit zwischen 20 bis 40 Stunden.

Indikationen

Zur Akutbehandlung und zur Erhaltungstherapie bei einer unipolaren depressiven Episode.

Mirtazapin wird Off-Label auch bei Schlafstörungen eingesetzt, ist dafür aber nicht offiziell zugelassen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden einmal täglich abends vor dem Schlafengehen eingenommen. Die Einnahme ist unabhängig von den Mahlzeiten.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Mirtazapin wird von CYP2D6, CYP1A2 und CYP3A4 metabolisiert. Entsprechende Wechselwirkungen sind möglich. Weitere Interaktionen können mit MAO-Hemmern, serotonergen Substanzen, Beruhigungsmittel, Alkohol und Warfarin auftreten.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Dämpfung, Mundtrockenheit, ein gesteigerter Appetit, eine Gewichtszunahme, Schwindel und Erschöpfung.

siehe auch

Mianserin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.5.2023 geändert.
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