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Karpaltunnelsyndrom Indikationen

Das Karpaltunnelsyndrom äussert sich in Schmerzen und Empfindungsstörungen wie Taubheit und Kribbeln in den Fingern. Den Patienten schlafen vor allem nachts die Hände ein und sie reagieren darauf mit Schütteln und Massieren. Die Ursache ist ein erhöhter Druck im Karpaltunnel des Handgelenks, der zu einer Kompression und einer Minderdurchblutung des mittleren Handnervs führt. Die Erkrankung ist häufig und tritt öfter bei Frauen auf. Zur Behandlung wird im frühen Stadium das nächtliche Tragen einer Handgelenkschiene empfohlen. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Schmerzmittel, entzündungshemmende Salben, Kortisoninjektionen und ein chirurgischer Eingriff.

synonym: Carpaltunnelsyndrom, Karpaltunnel-Syndrom, CTS

Symptome

Zu den möglichen Beschwerden des Karpaltunnelsyndroms gehören brennende Schmerzen und Empfindungsstörungen der Finger wie Taubheit, Kribbeln und Einschlafen. Den Patienten „schlafen die Hände ein“ und sie reagieren darauf mit Schütteln und Massieren.

Die Beschwerden treten häufig nachts auf und betreffen die Innenseite des Daumens, den Zeigfinger, den Mittelfinger und halbseitig den Ringfinger. Im kleinen Finger treten hingegen keine Störungen auf. Begleitbeschwerden in den Unterarmen oder den Handflächen sind möglich.

Während die Symptome zu Beginn nur zwischenzeitlich auftreten, können sie später dauerhaft anhalten und Gewebeveränderungen, eine Muskelschwäche und -degeneration mit Kraftlosigkeit hervorrufen. Eine weitere Komplikation sind Schlafstörungen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Ursachen

Die Ursache der Erkrankung ist ein erhöhter Druck im Karpaltunnel des Handgelenks, welcher zu einer Kompression und einer Minderdurchblutung des mittleren Handnervs (Nervus medianus) und damit zu einer gestörten Signalleitung führt. Der Karpaltunnel befindet sich an der Basis der Handfläche und wird vom Karpalband und Knochen begrenzt. Die Empfindungsstörungen strahlen in das Versorgungsgebiet des Nervs aus.

Es sind einige Faktoren bekannt, welche das Risiko erhöhen, ein Karpaltunnelsyndrom zu entwickeln. Dazu gehören beipsielsweise eine Überbelastung, eine Schwangerschaft, Erkrankungen wie Arthritis, Gicht, eine Schilddrüsenunterfunktion und Diabetes mellitus, Tumore, Verletzungen sowie Medikamente wie Somatropin. Eine tiefere Ursache kann jedoch meistens nicht festgestellt werden.

Diagnose

Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung anhand des klinischen Bildes, der körperlichen Untersuchung und mit elektrodiagnostischen Tests (Nervenstromuntersuchung, Nervenleitgeschwindigkeit) gestellt. Es ist zu beachten, dass andere Erkrankungen wie beispielsweise eine multiple Sklerose ähnliche Beschwerden hervorrufen können. Die Abklärung gehört deshalb in professionelle Hände.

Nicht medikamentöse Behandlung

Als Mittel der ersten Wahl kann zu Beginn das Tragen einer Handgelenkschiene empfohlen werden. Sie wird in der Regel nachts angelegt, kann aber auch tagsüber verwendet werden.

Tätigkeiten oder Handstellungen, welche die Beschwerden verschlimmern, sollen vermieden werden. Ungünstig sind insbesondere die Beugung des Handgelenks und eine zu starke Belastung.

Bei einem schweren oder therapieresistenten Verlauf ist ein handchirurgischer Eingriff möglich, bei welchem der Tunnel erweitert und mehr Raum für den Nerv geschaffen wird. Bevorzugt wird heute der offene gegenüber dem minimal-invasiven (endoskopischen) Eingriff.

Medikamentöse Behandlung

Ein Behandlungsversuch mit Schmerzmitteln wie nicht steroidalen Entzündungshemmern (z.B. Ibuprofen oder Naproxen) oder Paracetamol ist möglich. NSAR sollen aufgrund der gesundheitlichen Risiken nicht längerfristig gegeben werden. Auch lokal aufgetragene Mittel wie beispielsweise ein Diclofenac-Gel, eine Arnica- oder Wallwurzsalbe können ausprobiert werden.

Glucocorticoide wie Methylprednisolon werden als Mittel der zweiten Wahl in den Karpaltunnel gespritzt. Die Behandlung sollte nicht zu oft durchgeführt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Die orale Kortisonbehandlung ist aufgrund der systemischen unerwünschten Wirkungen umstritten.

Vitamin B6 (Pyridoxin) und Diuretika werden aufgrund mangelnder Evidenz nicht empfohlen. Komplementäre Methoden wie beispielsweise Akupunktur können versucht werden.

Allgemein werden gegen Neuropathien auch Antiepileptika, trizyklische Antidepressiva und Opioide angewandt. In der Literatur werden diese Medikamente aber nicht zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms erwähnt.

Zugrundeliegende Erkrankungen wie etwa Diabetes mellitus oder eine Schilddrüsenunterfunktion sollen medikamentös behandelt werden. Ein Karpaltunnelsymptom während der Schwangerschaft verschwindet in der Regel mit der Geburt des Kindes und muss nicht operiert werden.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.7.2023 geändert.
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