Inhalationslösungen DarreichungsformenInhalationslösungen sind flüssige Zubereitungen, welche für die Verabreichung in den oberen oder unteren Atemwegen vorgesehen sind. Die Wirkstoffe liegen im Lösungsmittel gelöst vor. Inhalationslösungen werden häufig für für die Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD, Erkältungen und einer Grippe verabreicht. Sie wirken in der Regel lokal, einige Wirkstoffe können jedoch auch in den Blutkreislauf aufgenommen werden und ihre systemische Effekte entfalten. Inhalationslösungen müssen vor der Verabreichung vernebelt (aerosolisiert) oder verdampft werden.Produkte
Inhalationslösungen sind als Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen. Sie werden in Apotheken auch auf ärztliche Verordnung als Magistralrezepturen zubereitet.
Struktur und EigenschaftenInhalationslösungen sind Lösungen, welche für die inhalative Verabreichung in den unteren oder oberen Atemwegen vorgesehen sind. Die Wirkstoffe liegen im Lösungsmittel gelöst vor und die Zubereitungen können Hilfsstoffe enthalten. Bei einigen Inhalationspräparaten kann es sich auch um Dispersionen handeln. Einige Inhalationsanästhetika liegen als reine Flüssigkeiten ohne Hilfsstoffe vor. Die Glucocorticoide werden meistens als Suspensionen formuliert.
WirkungenInhalationslösungen üben ihre Effekte meistens lokal in der Lunge oder in den oberen Atemwegen aus. Sie erweitern zum Beispiel die Bronchien, sind entzündungshemmend und antimikrobiell. Einige werden aus der Lunge in den systemischen Kreislauf aufgenommen und entfalten ihre Wirkungen im Organismus, zum Beispiel Inhalationsanästhetika im zentralen Nervensystem.
AnwendungsgebieteFür die Vorbeugung und Behandlung von Atemwegserkrankungen. Typische Anwendungsgebiete sind:
- Bronchialasthma
- chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Akute und chronische Bronchitis
- Grippe, Erkältung
Inhalationslösungen werden mit speziellen Medizinprodukten (Inhalationsgeräten, Inhalatoren) verabreicht. Dazu gehören zum Beispiel Vernebler, Dosieraerosole und der Respimat. Die vernebeln (aerosolisieren) oder verdampfen die Zubereitungen.
Einige Inhalationslösungen, insbesondere solche mit ätherischen Ölen, Arzneidrogen und Wasser, können auch durch Erwärmung für die Inhalation verflüchtigt werden. So werden beispielsweise ätherische Öle in heisses Wasser gegeben.
WirkstoffeZu den inhalativ verabreichten Wirkstoffen gehören:
- Bronchodilatatoren: Sympathomimetika, Beta2-Sympathomimetika, Parasympatholytika (Anticholinergika)
- Antibiotika: Tobramycin
- Wasser
- Salze: Natriumchlorid, Meersalz, Emser Salz
- Phytopharmaka: Ätherische Öle, Extrakte, Arzneidrogen
- Inhalationsanästhetika: z.B. Isofluran, Sevofluran
- Enzyme: Dornase alfa
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenInhalationslösungen können sowohl lokale als auch systemische unerwünschte Wirkungen verursachen. Die möglichen Nebenwirkungen sind vom Medikament abhängig.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fachliteratur
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.