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Tobramycin Arzneimittelgruppen Antibiotika Aminoglykoside

Tobramycin ist ein bakterizides Antibiotikum aus der Gruppe der Aminoglykoside, das zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten eingesetzt wird. Es ist hauptsächlich gegen gramnegative Bakterien wirksam. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch Bindung an die 30S-Untereinheit der Ribosomen. Als parenterales Arzneimittel wird es in der Regel als intravenöse Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Nierenfunktionsstörungen (Nephrotoxizität), Ototoxizität, eine Thrombophlebitis, Schmerzen und lokale Reaktionen an der Einstichstelle sowie erhöhte Leberenzymwerte.

synonyme: Tobramycinum PhEur, Tobramycini sulfas, Tobramycinsulfat

Produkte

Tobramycin ist als Injektionslösung, Lösung zur Inhalation und in Form von Augentropfen, als Augengel und Antibiotikaaugensalbe im Handel.

Dieser Artikel bezieht sich auf die Injektionslösung (Obracin®), welche in der Schweiz seit dem Jahr 1974 zugelassen ist. Siehe auch in den Artikeln Tobramycin-Inhalation und Tobramycin-Augentropfen.

Struktur und Eigenschaften

Tobramycin (C18H37N5O9, Mr = 467.51 g/mol) wird aus Streptomyces tenebrarius gewonnen oder kann mit anderen Verfahren hergestellt werden. Es liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser leicht löslich ist. In der Injektionslösung ist es als Tobramycinsulfat enthalten.

Tobramycin, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Tobramycin (ATC J01GB01 ) hat bakerizide Eigenschaften, vor allem gegen gramnegative Erreger wie z.B. Pseudomonas aeruginosa. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch Bindung an die 30S-Untereinheit der Ribosomen. Das Antibiotikum wird im Körper praktisch nicht metabolisiert und unverändert mit dem Harn ausgeschieden.

Wirkmechanismus der Aminoglykoside, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten mit empfindlichen Erregern. Tobramycin wird unter anderem bei Infektionen der Harnwege, der Atemwege, der Haut, der Knochen, der Weichteilgewebe, des Verdauungstrakts und des zentralen Nervensystems eingesetzt.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Injektionslösung wird in der Regel als intravenöse Infusion verabreicht.

Kontraindikationen

Die Kombination mit oto- und/oder nephrotoxischen Medikamenten soll vermieden werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Nierenfunktionsstörungen (Nephrotoxizität), kochleare und vestibuläre Schädigung (Ototoxizität), eine Thrombophlebitis, Schmerzen und lokale Reaktionen an der Einstichstelle sowie erhöhte Leberenzymwerte.

siehe auch

Tobramycin-Inhalation, Tobramycin-Augentropfen, Aminoglykoside

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 4.3.2024 geändert.
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