Glimepirid Arzneimittelgruppen Antidiabetika SulfonylharnstoffeGlimepirid ist ein blutzuckersenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2. Die Wirkungen beruhen auf der Förderung der Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Die Tabletten werden einmal täglich morgens direkt vor dem Frühstück eingenommen. Die Mahlzeiten dürfen nicht ausgelassen werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Hypoglykämie, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel.
synonym: Glimepiridum
ProdukteGlimepirid ist in Form von Tabletten im Handel (Amaryl®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1995 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenGlimepirid (C24H34N4O5S, Mr = 490.62 g/mol) liegt als weisses bis gelblich-weisses, kristallines und geruchloses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es gehört strukturell zu den Sulfonylharnstoffen.
WirkungenGlimepirid (ATC A10BB12 ) hat antidiabetische Eigenschaften. Es stimuliert die Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Eine endogene Insulinproduktion ist Voraussetzung für die Wirksamkeit. Die Wirkungen beruhen auf der Bindung an ATP-abhängige Kaliumkanäle (KATP, siehe im Detail auch unter Gliclazid).
IndikationenZur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird in der Regel einmal täglich morgens unmittelbar vor einem reichhaltigen Frühstück eingenommen. Mahlzeiten dürfen nach der Einnahme nicht ausgelassen werden. Falls kein Frühstück eingenommen wird, erfolgt die Verabreichung kurz vor der ersten Hauptmahlzeit.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit, auch gegen andere Sulfonylharnstoffe und Sulfonamide
- Diabetes mellitus Typ 1
- Diabetisches Koma, Ketoazidose
- Schwere Funktionsstörungen der Nebennierenrinde, des Hypophysenvorderlappens, der Schilddrüse, der Niere und der Leber
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenGlimepirid wird von CYP2C9 metabolisiert. Entsprechende Wechselwirkungen sind möglich. Zahlreiche Arzneimittel haben einen möglichen Einfluss auf den Blutzucker.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Hypoglykämie, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel.
siehe auchSulfonylharnstoffe, Gliclazid, Diabetes mellitus Typ 2
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Briscoe V.J., Griffith M.L., Davis S.N. The role of glimepiride in the treatment of type 2 diabetes mellitus. Expert Opin Drug Metab Toxicol, 2010, 6(2), 225-35 Pubmed
- Campbell R.K. Glimepiride: role of a new sulfonylurea in the treatment of type 2 diabetes mellitus. Ann Pharmacother, 1998, 32(10), 1044-52 Pubmed
- Korytkowski M.T. Sulfonylurea treatment of type 2 diabetes mellitus: focus on glimepiride. Pharmacotherapy, 2004, 24(5), 606-20 Pubmed
- Langtry H.D., Balfour J.A. Glimepiride. A review of its use in the management of type 2 diabetes mellitus. Drugs, 1998, 55(4), 563-84 Pubmed
- Massi-Benedetti M. Glimepiride in type 2 diabetes mellitus: a review of the worldwide therapeutic experience. Clin Ther, 2003, 25(3), 799-816 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere Informationen