Galletreibende Mittel Arzneimittelgruppen PhytopharmakaGalletreibende Mittel sind Arzneimittel, welche die Bildung und die Ausschüttung der Galle aus der Leber und der Gallenblase in den Dünndarm anregen. Sie werden bei Verdauungsstörungen wie Blähungen, bei einem Völlegefühl und bei Aufstossen eingesetzt. Galletreibende Mittel sind üblicherweise pflanzlichen Ursprungs und werden aus Heilpflanzen wie der Artischocke, dem Boldo, der Kurkuma, dem Löwenzahn, der Mariendistel und der Schafgarbe hergestellt. Sie werden abhängig vom Produkt vor, während oder nach dem Essen eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen. Die Tinkturen enthalten Alkohol.
synonym: Gallentherapeutika, Cholagoga, Cholekinetika
ProdukteGalletreibende Mittel sind unter anderem als Tees (Leber- und Galletees), als Tropfen (Tinkturen), Säfte und Dragees im Handel.
InhaltsstoffeGalletreibende Mittel sind in der Regel pflanzlicher Herkunft und enthalten Arzneidrogen oder pflanzliche Extrakte. Im Folgenden sind typische Heilpflanzen aufgelistet:
- Angelika
- Artischocke
- Boldo
- Javanische Gelbwurz (Kurkuma)
- Katzenpfötchen
- Löwenzahn
- Mariendistel
- Pestwurz
- Pfefferminze
- Schafgarbe
- Schöllkraut
- Wermut
Viele der Arzneidrogen enthalten Bitterstoffe.
WirkungenDie Mittel haben galletreibende, verdauungsfördernde und blähungstreibende Eigenschaften. Sie fördern die Bildung und die Sekretion der Galle aus der Leber und der Gallenblase in den Dünndarm.
AnwendungsgebieteDas wichtigste Anwendungsgebiet sind Verdauungsstörungen mit Beschwerden wie:
- Blähungen
- Druckgefühl im Magen
- Völlegefühl
- Aufstossen
- Übelkeit
- Appetitlosigkeit, vor allem bei Mischungen mit Bittermitteln
Gemäss der Fachinformation. Die Mittel werden in der Regel vor, während oder nach dem Essen eingenommen. Die Tinkturen werden unverdünnt oder mit Wasser verdünnt verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Lebererkrankungen
- Verschluss der Gallenwege
- Gallensteine
- Kinder, Jugendliche, Schwangerschaft: siehe in der Fachinformation
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen sind nicht bekannt.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen. Schöllkraut wird in sehr seltenen Fällen mit Leberschädigungen in Verbindung gebracht und ist deshalb umstritten. Die Tinkturen enthalten Alkohol.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Fachliteratur
- Handbücher der Phytotherapie
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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