Pfefferminze Phytopharmaka DrogenlisteZubereitungen aus den Blättern den Pfefferminze (Mentha x piperita) haben krampflösende, gallentreibende, verdauungsfördernde und blähungstreibende Eigenschaften. Sie werden unter anderem bei Verdauungsbeschwerden wie Krämpfen, Blähungen und Völlegefühl eingesetzt. Aus den Blättern wird ein ätherisches Öl gewonnen, das Menthol und andere Monoterpene enthält. Weitere Inhaltsstoffe sind Labiatengerbstoffe, Flavonoide und Triterpene. Der Tee ist in der Regel gut verträglich. Allergische Reaktionen wurden beobachtet.
synonym: Mentha x piperita
ProduktePfefferminztee ist in Form von Beuteln und als Offenware in Apotheken und Drogerien erhältlich. Zubereitungen aus den Pfefferminzblättern sind unter anderem in Form von Tropfen, Salben, Cremen, Ölen, Kapseln, Teemischungen, als Badezusatz, Mints, Nasensalben und Mundspülungen im Handel.
PflanzeDie Pfefferminze Mentha x piperita L. aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) ist ein Hybrid aus der grünen Minze (Mentha spicata) und der Wasserminze (Mentha aquatica). Die Pflanze wächst in Europa und kann im Garten angebaut werden. Sie ist mehrjährig und bildet unterirdische Ausläufer.
Pfefferminze, zum Vergrössern anklicken. Fotos © PharmaWiki
ArzneidrogeAls Arzneidroge werden die Pfefferminzblätter (Menthae piperitae folium) verwendet, die getrockneten, ganzen oder geschnittenen Blätter von Mentha x piperita L. Das Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an ätherischem Öl. Aus der Arzneidroge werden unter anderem mit Ethanol Flüssig- und Trockenextrakte zubereitet.
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InhaltsstoffeDie Blätter enthalten das ätherische Pfefferminzöl (Menthae piperitae aetheroleum), eine farblose bis blass gelbe oder blass grünlich-gelbe Flüssigkeit mit einem typischen Geruch und Geschmack, gefolgt von einer kühlen Empfindung. Das Öl besteht unter anderem aus Monoterpenen wie Menthol, Mentholestern, Menthon, Cineol und Limonen.
Weitere Inhaltsstoffe der Pfefferminzblätter sind:
WirkungenZubereitungen aus Pfefferminzblättern haben krampflösende (spasmolytische) und entspannende Eigenschaften auf die glatte Muskulatur im Verdauungstrakt. Sie wirken zudem galletreibend (choleretisch), verdauungsfördernd, blähungstreibend (karminativ), kühlend und antimikrobiell.
AnwendungsgebieteZubereitungen aus der Pfefferminze werden in erster Linie für die Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden wie z.B. Verdauungsstörungen, Völlegefühl, Krämpfe, Bauchschmerzen und Blähungen eingesetzt.
Weitere Anwendungsgebiete:
- Reizdarmsyndrom mit Krämpfen und Blähungen: Pfefferminzöl, in Form von Kapseln → siehe unter Pfefferminzöl-Kapseln
- Erkältung, Schnupfen (ätherisches Öl)
- Kopfschmerzen, äusserliche Anwendung (ätherisches Öl)
- Sportverletzungen: Kältesprays (Menthol)
- Für die Zubereitung von Tee und Lebensmitteln
- Als Gewürz
- Weitere Anwendungen von Menthol als Reinstoff (siehe dort)
Gemäss der Packungsbeilage. Der Tee wird als Aufguss zubereitet. Die ganzen oder geschnittenen Blätter werden mit heissem Wasser übergossen und fünf bis zehn Minuten stehen gelassen. Anschliessend abseihen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwere krampfartige Magen-Darm- Beschwerden
- Verschluss der Gallenwege
- Entzündung der Gallenblase
- Leberschädigung
- Verdacht auf ein Magen- oder Darmgeschwür oder andere Erkrankungen, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen.
- Kinder, Schwangerschaft, Stillzeit: siehe in der Fachinformation
Vorsicht: Für das ätherische Öl und den Reinstoff Menthol gelten weitere Vorsichtsmassnahmen. Die vollständigen Angaben finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenDer Tee ist in der Regel gut verträglich. Über allergische Reaktionen wurde berichtet. Pfefferminzöl-Kapseln können unter anderem Magenbrennen und Perianalirritation verursachen.
siehe auchMenthol, Pfefferminzöl-Kapseln, Pfefferminzöl mit Kümmelöl, Küchenkräuter
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Kligler B. et al. Peppermint oil. Am Fam Phys, 2007, 75, 1027-1030
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Keifer D., Ulbricht C., Abrams T.R., Basch E., Giese N., Giles M., DeFranco Kirkwood C., Miranda M., Woods J. Peppermint (Mentha piperita): an evidence-based systematic review by the Natural Standard Research Collaboration. J Herb Pharmacother, 2007, 7(2), 91-143 Pubmed
- Kommission-E-Monographie
- Lehrbücher der Phytotherapie
- McKay D.L., Blumberg J.B. A review of the bioactivity and potential health benefits of peppermint tea (Mentha piperita L.). Phytother Res, 2006, 20(8), 619-33 Pubmed
- WHO-Monographie
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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