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Desomorphin Arzneimittelgruppen Opioide

Desomorphin ist ein schmerzlinderndes und euphorisierendes Morphinderivat aus der Gruppe der Opioide. Laut Medienberichten wird die Substanz in Russland und seit dem Jahr 2011 auch in Deutschland mit kruden Methoden aus freiverkäuflichen codeinhaltigen Arzneimitteln und Chemikalien hergestellt und als Rauschmittel gespritzt. Das Produkt „Krokodil“ macht abhängig und enthält zahlreiche Verunreinigungen, die schwere unerwünschte Wirkungen verursachen.

synonym: Desomorphinum, Krokodil, Dihydrodesoxymorphin, Krokodil, Krok

Produkte

Arzneimittel mit Desomorphin sind in der Schweiz nicht erhältlich. Desomorphin ist ein Betäubungsmittel, das der verschärften Rezeptpflicht unterliegt (Abgabekategorie A+). Es war vor Jahrzehnten unter dem Markennamen Permonid® (Roche) im Handel.

Struktur und Eigenschaften

Desomorphin (C17H21NO2, Mr = 271.4 g/mol) ist Des-O-Morphin, d.h. Morphin, dem ein Sauerstoff fehlt. Es entspricht Morphin bis auf die sekundäre Hydroxygruppe und die Doppelbindung und wird auch als 7,8-Dihydro-6-desoxymorphin bezeichnet. Desomorphin wurde 1932 synthetisiert und 1934 patentiert. Es wurde ursprünglich als Nachfolger für Morphin entwickelt und sollte auch beim Drogenentzug eingesetzt werden, macht aber offenbar noch stärker abhängig. Desomorphin kann zum Beispiel durch eine katalytische Hydrierung aus Vorläuferchemikalien gewonnen werden.

Wirkungen

Desomorphin (ATC N02A ) ist stark und kurzwirksam analgetisch, dämpfend und euphorisierend.

Wirkmechanismus der Opioide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Anwendungsgebiete

Desomorphin wird derzeit nicht als Arzneimittel eingesetzt. Gemäss Medienberichten wurde es in Russland und auch in Deutschland als Rauschmittel und günstige Alternative zu Heroin missbraucht. Hergestellt wird es von den Süchtigen selbst aus freiverkäuflichen Medikamenten mit Codein sowie Chemikalien wie Iod, rotem Phosphor (Zündholzköpfe), Farbverdünner, Salzsäure und Benzin. Dieser toxische Cocktail wird anschliessend intravenös gespritzt.

Unerwünschte Wirkungen

Aufgrund der Herstellung, welche zu einer Verunreinigung des Produkts führt, entstehen neben den typischen Opioid-Nebenwirkungen zahlreiche Gesundheitsprobleme. Das Mittel führt unter anderem zum Absterben des Gewebes und soll bei wiederholtem Gebrauch innert weniger Monate zum Tod führen.

siehe auch

Opioide, Codein

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.3.2024 geändert.
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