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Abgabekategorien von Arzneimitteln PharmaWiki

Die in der Schweiz zugelassenen Arzneimittel sind in vier Abgabekategorien eingeteilt. Abhängig von der Kategorie und den gesetzlichen Vorgaben dürfen sie in Arztpraxen, Apotheken, Drogerien oder im Detailhandel abgegeben werden. Unterschieden wird zudem zwischen verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten.

synonym: Swissmedic-Kategorien

Definition

Die Abgabe von zugelassenen Arzneimitteln ist in der Schweiz gesetzlich streng reguliert. Arzneimittel können verschreibungspflichtig (rezeptpflichtig), nicht verschreibungspflichtig und frei verkäuflich sein. Typische Abgabestellen sind Apotheken, Drogerien sowie Arztpraxen, sofern die Selbstdispensation kantonal erlaubt ist. Arzneimittel der Kategorie E dürfen zusätzlich auch im Detailhandel vertrieben werden, also beispielsweise im Supermarkt oder am Kiosk.

Die in der Schweiz zugelassenen Arzneimittel sind in vier Kategorien eingeteilt. Die Liste zeigt die neuen Abgabekategorien:

Abgabekategorie A:

Abgabekategorie B:

Abgabekategorie D:

Abgabekategorie E:

Die in dieser Liste offensichtlich fehlende Abgabekategorie C wurde per Ende des Jahres 2018 aufgehoben. Sie enthielt in den Jahren zuvor die apothekenpflichtigen Arzneimittel. Diese 640 Medikamente wurden in den Jahren 2019 und 2020 entweder in die Abgabekategorie B (Rezeptpflicht, Ex-Liste C (B-), Liste B+) oder die Abgabekategorie D (Fachberatung) umgeteilt. Gleichzeitig wurden Medikamente der Liste D in die Liste E (freiverkäuflich) umgeteilt. Neu dürfen in Drogerien alle nicht verschreibungspflichtigen Medikamente verkauft werden.

Abgabekategorien der Schweizer Arzneimittel, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Sonderkategorien

Kategorie B plus:

Ex-Liste-C oder B minus:

Kriterien für die Abgabekategorien

Weshalb werden die Arzneimittel in verschiedene Kategorien eingeteilt? Im Vordergrund steht die Patientensicherheit. Die Patienten sollen vor einer Abhängigkeit und Sucht, vor unerwünschten Wirkungen und Arzneimittel-Wechselwirkungen bewahrt werden. Vor der Einleitung einer Therapie muss die richtige Diagnose gestellt werden und es können Abklärungen wie beispielsweise Laboruntersuchungen erforderlich sein, die nur in ärztlicher Betreuung durchgeführt werden.

Entscheidend ist oft auch eine gute Therapieüberwachung. Schliesslich ist die Anwendung der Medikamente oft kompliziert und bedarf einer guten Instruktion und Erklärung. Allerdings spielen neben den fachlichen Gründen auch politische und kommerzielle Aspekte eine wichtige Rolle. Deshalb ist die Zuteilung eines Medikaments bei den Patienten und Fachpersonen nicht selten umstritten.

Revision des Heilmittelgesetzes

Im Rahmen der Revision des Heilmittelgesetzes wurden in der Schweiz im Jahr 2019 verschiedene bisher apothekenpflichtige Medikamente (bisher Abgabekategorie C) der Rezeptpflicht (neu Abgabekategorie B) unterstellt. Die übrigen wurden in die Kategorie D eingeteilt.

Die neu verschreibungspflichtigen Medikamente sind auf ärztliche Verordnung oder in Arztpraxen erhältlich. Von Apothekerinnen und Apothekern dürfen sie nach einem Beratungsgespräch mit einer Abgabedokumentation verkauft werden (Eintrag ins Patientendossier). Von der Abgabe ausgenommen wurden die Pharma-Assistentinnen, welche viele dieser Medikamente bisher abgeben durften.

Allgemeine Checkliste für die Abgabe von Medikamenten

Vor der Abgabe und Anwendung eines Arzneimittels müssen wichtige Fragen geklärt werden. Die wichtigsten Punkte sind in der folgenden allgemeinen PharmaWiki-Checkliste zusammengefasst.

Download:  Checkliste_Abgabe_Medikamente.pdf 

Formular für die Abgabe von Medikamenten

Das folgende Formular unterstützt Fachpersonen bei der Abgabe von Medikamenten. Es hat keinen verbindlichen Charakter und ersetzt die vollständigen Angaben in der Arzneimittel-Fachinformation nicht.

Download:  Formular_Abgabe_Medikamente.pdf 

siehe auchLiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.10.2024 geändert.
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