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Darifenacin Arzneimittelgruppen Parasympatholytika

Darifenacin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Parasympatholytika zur Behandlung der hyperaktiven Blase (Reizblase). Es ist ein kompetitiver und selektiver Hemmer des muscarinischen Rezeptors M3, der an der Blasenwandmuskulatur eine wichtige Rolle bei der Harnausscheidung spielt. Trotz der Blasenselektivität treten auch unter Darifenacin häufig anticholinerge unerwünschte Wirkungen an anderen Organen auf. Dazu gehören Mundtrockenheit, Verstopfung, Übelkeit, Bauchschmerzen und trockene Augen.

synonym: Darifenacinum, Darifenacini hydrobromidum, Darifenacinhydrobromid

Produkte

Darifenacin ist in Form von Retardtabletten im Handel (Emselex®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2005 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Darifenacin (C28H30N2O2, Mr = 426.6 g/mol) ist ein tertiäres Amin. Es liegt in Arzneimitteln als Darifenacinhydrobromid vor, ein weisses, kristallines Pulver.

Wirkungen

Darifenacin (ATC G04BD10 ) hat parasympatholytische Eigenschaften. Es ist ein kompetitiver und selektiver Hemmer des muscarinischen Rezeptors M3, der neben M2 an der Blasenwandmuskulatur eine wichtige Rolle bei Harnausscheidung und der Pathogenese der Reizblase spielt. Trotz der Blasenselektivität treten jedoch auch unter Darifenacin häufig unerwünschte Wirkungen an anderen Organen auf.

Wirkmechanismus der Parasympatholytika am Muskarin-Rezeptor, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung der hyperaktiven Blase.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Tabletten werden in der Regel einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Darifenacin wird von CYP3A4 und CYP2D6 metabolisiert und ist ein Substrat von P-Glykoprotein. Entsprechende Wechselwirkungen sind möglich. Weitere Interaktionen wurden mit Digoxin und Anticholinergika beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Die Nebenwirkungen können grösstenteils auf die anticholinergen Eigenschaften des Wirkstoffs zurückgeführt werden. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Mundtrockenheit, Verstopfung, Dyspepsie, Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und trockene Augen.

siehe auch

Hyperaktive Blase, Parasympatholytika

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.4.2024 geändert.
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