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Clevidipin Arzneimittelgruppen Calciumkanalblocker Dihydropyridine

Clevidipin ist ein Calciumkanalblocker aus der Gruppe der Dihydropyridine, der für die rasche Senkung des Blutdruckes in perioperativen Situationen eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Einstroms von Calcium in die glatten Gefässmuskelzellen. Dies führt zu einer Gefässerweiterung und zu einer Senkung des peripheren Widerstands. Das Arzneimittel wird intravenös verabreicht. Clevidipin wird schnell abgebaut und hat eine kurze Wirkdauer. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen.

synonym: Clevidipinum

Produkte

Clevidipin ist als Öl-in-Wasser-Emulsion zur intravenösen Injektion im Handel (Cleviprex®). Es wurde in den USA im Jahr 2008 und in der Schweiz im Jahr 2010 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Clevidipin (C21H23Cl2NO6, Mr = 456.32 g/mol) ist ein Racemat aus R- und S-Clevidipin. Beide Enantiomere sind an der Wirkung beteiligt. Clevidipin ist in Wasser praktisch unlöslich und wird deshalb als milchigweisse Emulsion formuliert. Als Emulgatoren dienen gereinigte Phospholipide aus Eigelb.

Clevidipin hat eine identische Struktur wie Felodipin, ist aber unterschiedlich verestert, was die Grundlage für die kurze Wirkdauer darstellt.

Es gehört wie Esmolol zu den sogenannten Soft Drugs, also einer Gruppe von Medikamenten, die schnell und vorhersagbar metabolisiert und inaktiviert werden, nachdem sie den gewünschten Effekt ausgelöst haben.

Wirkungen

Clevidipin (ATC C08CA16 ) hat gefässerweiternde und blutdrucksenkende Eigenschaften. Es hat einen raschen Wirkungseintritt im Bereich von Minuten. Nach dem Ende der Verabreichung lassen die Wirkungen innert etwa 5 bis 15 Minuten nach, weil der Wirkstoff schnell von Esterasen im Blut und im Gewebe zu inaktiven Metaboliten hydrolysiert wird.

Die Effekte beruhen auf der Blockade von Calciumkanälen vom L-Typ. Dadurch wird der Einstrom von Calciumionen in die glatten Muskelzellen der Gefässe reduziert und der periphere Gefässwiderstand sinkt.

Wirkmechanismus der Calciumkanalblocker, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die rasche Reduktion des Blutdruckes in perioperativen Situationen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird intravenös verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Pharmakokinetische Wechselwirkungen werden als unwahrscheinlich angesehen, weil Clevidipin nicht mit CYP450-Isoenzymen interagiert.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen.

siehe auch

Dihydropyridine, Soft Drugs

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.5.2023 geändert.
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