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Carmustin Arzneimittelgruppen Zytostatika Alkylanzien

Carmustin ist ein zytotoxischer Wirkstoff aus der Gruppe der Alkylanzien, der für die Behandlung von Krebserkrankungen verabreicht wird. Dazu gehören Hirntumore, Hodgkin-Lymphome und Non-Hodgkin-Lymphome. Die Effekte beruhen auf der Alkylierung von Nukleinsäuren und Proteinen, was zum Zelltod führt. Carmustin ist ein Prodrug. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht. Als häufigste unerwünschte Wirkung tritt eine Myelosuppression auf.

synonym: Carmustinum PhEur

Produkte

Carmustin ist in der Schweiz als Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung im Handel (BiCNU®). In einigen Ländern ist auch ein Implantat verfügbar (Gliadel®).

Struktur und Eigenschaften

Carmustin (C5H9Cl2N3O2, Mr = 214.0 g/mol) gehört zu den Nitrosoharnstoffen. Es liegt als gelbliches, körniges Pulver vor, das in Wasser sehr schwer löslich ist. Die Substanz schmilzt bei 31 °C unter Zersetzung. Das Arzneimittel muss deshalb im Kühlschrank gelagert werden.

Wirkungen

Carmustin (ATC L01AD01 ) hat zytotoxische und antitumorale Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Alkylierung der Nukleinsäuren RNA und DNA sowie von Enzymen und anderen Proteinen. Es führt unabhängig vom Zellzyklus zum Zelltod. Carmustin ist ein Prodrug. Die Effekte werden von Metaboliten (BCU) vermittelt.

Indikationen

Für die Behandlung von Krebserkrankungen:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Carmustin ist ein Substrat von CYP450-Isoenzymen. Interaktionen wurden mit Phenytoin, Cimetidin, Melphalan und Digoxin beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Als häufigste unerwünschte Wirkung tritt eine Myelosuppression auf.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.5.2023 geändert.
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