Bärlauch Phytopharmaka DrogenlisteZubereitungen aus dem Kraut des Bärlauchs Allium ursinum aus der Familie der Amaryllisgewächse haben antimikrobielle, thrombozytenaggregationshemmende, antihypertonische und lipidsenkende Eigenschaften. Sie werden bisher hauptsächlich in der Alternativ- und Volksmedizin verwendet. Die Effekte beruhen unter anderem auf den zahlreichen Schwefelverbindungen in der Pflanze. Bärlauch ist auch ein Gewürzkraut und wird für die Zubereitung von Pesto und Bärlauchbutter verwendet.
synonym: Allium ursinum, Bärenlauch
ProdukteBärlauch ist unter anderem als Arzneidroge, als Tinktur und als Gewürz in Apotheken und Drogerien im Handel.
Er wird im Frühjahr auch frisch im Wald gesammelt. Bärlauch soll nicht mit der Herbstzeitlosen und mit dem Maiglöckchen verwechselt werden, denn beide sind Giftpflanzen und eine Vergiftung ist lebensgefährlich.
PflanzeDer Bärlauch Allium ursinum aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) ist eine ausdauernde Pflanze, die mit dem Knoblauch und der Küchenzwiebel verwandt ist und in Europa heimisch ist.
Bärlauch bei Arlesheim, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki
ArzneidrogeAls Arzneidroge wird das Bärlauchkraut (Allii ursini herba) verwendet. Aus dem Kraut wird zum Beispiel ein Bärlauchkrautpulver (Allii ursini herbae pulvis) und ein Saft (Allii ursini herbae recentis succus) zubereitet.
InhaltsstoffeZu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören Schwefelverbindungen (Scharfstoffe) wie die Sulfoxide, z.B. Alliin und Isoalliin. Die in der Pflanze enthaltenen Verbindungen sind geruchlos und nicht flüchtig. Erst nach einer Hydrolyse entstehen die flüchtigen Stoffe mit dem typischen Geruch. Weitere Bestandteile sind Polyphenole, Flavonoide, Steroidglykoside und Lektine.
WirkungenBärlauch hat antimikrobielle (antibakterielle, antimykotische), thrombozytenaggregationshemmende, antihypertonische, lipidsenkende und antioxidative Eigenschaften.
AnwendungsgebieteBärlauch ist ein ein bekanntes Gewürzkraut, das z.B. für Salate, für Bärlauchpesto und Bärlauchbutter verwendet wird.
Medizinisch wird Bärlauch bisher vorwiegend in der Volks- und Alternativmedizin verwendet, zum Beispiel für die „Entgiftung“. Aufgrund der pharmakologischen Wirkungen könnte er bei Infektionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen. Bärlauch hat einen starken Geruch.
Giftpflanzen wie die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen können mit dem Bärlauch beim Sammeln verwechselt werden (siehe oben).
siehe auchKnoblauch, Zwiebel, Scharfstoffe, Herbstzeitlose, Maiglöckchen
Literatur- Lehrbücher der Phytotherapie
- Reuter H.D. Allium sativum and Allium ursinum: Part 2 pharmacology and medicinal application. Phytomedicine, 1995, 2(1), 73-91 Pubmed
- Sendl A. Allium sativum and Allium ursinum: Part 1 Chemistry, analysis, history, botany. Phytomedicine, 1995, 1(4), 323-39 Pubmed
- Sobolewska D. et al. Allium ursinum: botanical, phytochemical and pharmacological overview. Phytochem Rev. 2015, 14(1), 81-97 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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