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Sirupe Darreichungsformen Flüssige Zubereitungen zum Einnehmen

Als Sirupe werden in der Pharmazie wässrige Zubereitungen zum Einnehmen bezeichnet, die einen süssen Geschmack und eine viskose Konsistenz aufweisen. Sie enthalten pharmazeutische Wirkstoffe oder pflanzliche Extrakte und Zucker oder ein anderes Süssungsmittel wie beispielsweise Sorbitol. Sirupe werden oft Kindern oder Menschen mit Schluckschwierigkeiten verabreicht. Der Zucker ist reizlindernd und überdeckt einen unangenehmen Geschmack von Wirk- oder Hilfsstoffen. Sirupe sind häufig für die Behandlung eines Hustens vorgesehen. Daneben existieren jedoch zahlreiche weitere Arzneimittel für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete. Zucker kann die Entstehung von Karies begünstigen und Sirupe haben nach dem Anbruch teilweise eine eingeschränkte Haltbarkeit.

synonym: Sirup, Saft, Sirupus, Sirupi, Syrup

Produkte

Zu den am häufigsten verwendeten pharmazeutischen Sirupen gehören die hustenreizlindernden oder schleimlösenden Hustensirupe. Daneben sind aber auch viele weitere Arzneimittel als Sirupe verfügbar, so zum Beispiel Schmerzmittel, Abführmittel, Antibiotika und andere Antiinfektiva, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, Tonika (Stärkungsmittel), Antiepileptika und Beta2-Sympathomimetika.

Einige Sirupe, zum Beispiel mit pflanzlichen Auszügen, können von Fachpersonen oder Patienten auch selbst hergestellt werden.

Hustensirup, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Struktur und Eigenschaften

Sirupe sind wässrige Zubereitungen zum Einnehmen, die durch ihren süssen Geschmack und eine viskose Konsistenz gekennzeichnet sind. Sie können neben den Wirkstoffen oder Pflanzenextrakten Saccharose (Haushaltszucker) in einer Konzentration von mindestens 45 % (m/m) enthalten. Der süsse Geschmack kann auch mit anderen Polyole wie Sorbitol oder mit Süssungsmitteln erhalten werden.

Sirupe können weitere Hilfsstoffe enthalten, etwa Aromastoffe wie Vanillin, Farbstoffe wie Zuckercouleur und Konservierungsmittel wie die Parabene und Alkohol. Welche Substanzen zugelassen sind, ist abhängig vom Land unterschiedlich.

In den Arzneibüchern finden sich verschiedene Herstellungsvorschriften. Das gereinigte Wasser wird in der Regel erwärmt, die Zutaten werden gemischt, es wird filtriert oder koliert und mit Wasser ergänzt.

Wirkungen

Sirupe sind flüssig und haben einen süssen Geschmack. Sie werden daher oft Kindern verabreicht, die noch keine Tabletten oder Kapseln schlucken können. Der Zucker hat reizlindernde Eigenschaften. Sirupe sind auch für Patienten mit Schluckschwierigkeiten geeignet, also beispielsweise für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen oder psychiatrischen Erkrankungen.

Durch den Zusatz von Zucker oder eines Süssungsmittels kann zudem ein unangenehmer Geschmack von Wirk- oder Hilfsstoffen überdeckt werden.

Sirupe wie Himbeer- oder Erdbeersirup, die als gewöhnliche Getränke vorgesehen sind, werden übrigens auch für die Geschmacksverbesserung anderer Darreichungsformen verwendet.

Anwendungsgebiete

Viele Sirupe sind für die symptomatische Behandlung eines Hustens vorgesehen. Daneben existieren jedoch zahlreiche weitere Anwendungsgebiete, zum Beispiel eine Verstopfung, Schmerzen, eine Epilepsie oder Infektionskrankheiten (siehe oben).

Dosierung

Für die Abmessung des vorgeschriebenen Volumens wird üblicherweise ein graduierter Löffel, eine Spritze, eine Dosierpipette oder ein Becher verwendet, welcher der Packung beiliegt oder den Patienten mitgegeben wird. Einige Sirupe müssen vor dem Gebrauch geschüttelt werden.

Im Unterschied zu den Sirupen, die in Lebensmittelgeschäften erhältlich sind, werden die pharmazeutischen Sirupe in der Regel nicht mit Wasser verdünnt. Ob dies möglich ist, muss individuell beurteilt werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen sind abhängig vom Produkt und finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen und Nachteile

Der enthaltene Zucker kann die Entstehung von Karies begünstigen. Süssungsmittel sind umstritten und können abführend wirken.

Flüssige Zubereitungen haben nach dem Öffnen oft nur eine begrenzte Haltbarkeit. Einmal geöffnet, müssen sie in einem bestimmten Zeitraum (z.B. 6 Monate) verwendet werden. Einige Sirupe enthalten Alkohol. Aufgrund des grossen Volumens sind Sirupe nicht gut für unterwegs geeignet.

siehe auch

Hustensirupe

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 24.5.2024 geändert.
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