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Quecksilber Arzneimittelgruppen Chemische Elemente

Quecksilber ist ein chemisches Element, das im Unterschied zu anderen Metallen bei Standardbedingungen im flüssigen Aggregatzustand vorliegt. Quecksilberverbindungen und -salze wurden in der Pharmazie in der Vergangenheit häufig verwendet, zum Beispiel als Desinfektionsmittel und für die Behandlung von Infektionskrankheiten. Aufgrund seiner Giftigkeit wird Quecksilber in der Pharmazie heute kaum mehr eingesetzt. Dies mit Ausnahme der Alternativmedizin, zum Beispiel in starker Verdünnung in der Homöopathie und der anthroposophischen Medizin.

synonym: Hydrargyrum, Hg, Mercurius, Mercury, Quicksilver

Anwendung

Quecksilber (Hydrargyrum, Hg) und seine Verbindungen werden aufgrund ihrer Toxizität und unerwünschten Wirkungen heute in der Pharmazie nur noch selten eingesetzt. Eine Ausnahme stellt die Alternativmedizin dar, in welcher Quecksilber auch als Mercurius bezeichnet wird (z.B. Mercurius solubilis, Mercurius vivus). Der englische Name ist Mercury oder Quicksilver.

Im 20. Jahrhundert waren Quecksilberverbindungen noch weit verbreitet und zum Beispiel im Desinfektionsmittel Merfen® enthalten (Phenylmercuriborat = Phenylquecksilberborat).

Struktur und Eigenschaften

Quecksilber (Hg) ist ein schweres, silberweisses Metall, das im Unterschied zu anderen Metallen unter Standardbedingungen im flüssigen Aggregatzustand vorkommt. Der Schmelzpunkt liegt bei −38.8 °C. Legierungen mit anderen Metallen werden als Amalgame bezeichnet. Quecksilber hat eine hohe Dichte von 13.5 g/cm3. Es beginnt bereits bei Raumtemperatur zu verdampfen. Die Dämpfe sind giftig und sollen nicht eingeatmet werden.

Quecksilber kommt elementar, in Form von Salzen und in organischen Verbindungen vor. So ist zum Beispiel im Arzneibuch Quecksilberchlorid (Quecksilber(II)-chlorid, Hydrargyri dichloridum, HgCl2) monographiert. Es liegt zum Beispiel als weisses, kristallines Pulver vor und ist in Wasser löslich. Weitere Salze sind Quecksilberoxid, Quecksilbersulfid, Quecksilbernitrat, Quecksilbercyanid und Quecksilberacetat.

Quecksilbersulfid kommt im Mineral Zinnober (Cinnabarit) vor und hat eine intensiv rote Färbung.

Wirkungen

Quecksilber und seine Salze haben antiseptische und eiweissfällende Eigenschaften.

Anwendungsgebiete

Quecksilber und seine Verbindungen werden heute nur noch selten für die folgenden Anwendungsgebiete verwendet. Sie gelten als obsolet (veraltet und überholt):

Unerwünschte Wirkungen

Quecksilber ist giftig und muss unter Berücksichtigung der Vorsichtsmassnahmen gehandhabt werden. Die Toxizität ist abhängig von der Verbindung und vom Ort der Verabreichung. Von einer Vergiftung können zum Beispiel der Herz-Kreislauf, die Atemwege, der Verdauungstrakt, das Nervensystem, die Haut und Schleimhaut, die Leber, die Nieren, die Muskeln und die Fortpflanzungsorgane betroffen sein.

siehe auch

Desinfektionsmittel, Metalle, Brom, Flüssigkeit

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 10.4.2024 geändert.
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