Nabumeton Arzneimittelgruppen NSARNabumeton ist ein nicht steroidaler Entzündungshemmer mit schmerzlindernden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese. Nabumeton ist ein Prodrug und relativ selektiv für die Cyclooxygenase-2. Die Tabletten werden zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungszuständen verschiedener Ursache verabreicht, unter anderem gegen Arthrose und rheumatoide Arthritis. Aufgrund der langen Halbwertszeit reicht eine ein- bis zweimal tägliche Einnahme aus. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Dyspepsie und Bauchschmerzen. Wie alle NSAR kann auch Nabumeton selten schwere Nebenwirkungen verursachen.
synonym: Nabumetonum PhEur
ProdukteNabumeton war in der Schweiz in Form von Filmtabletten und löslichen Tabletten im Handel (Balmox®). Es wurde im Jahr 1992 zugelassen. Der Vertrieb wurde im Jahr 2013 vermutlich aus kommerziellen Gründen eingestellt.
Struktur und EigenschaftenNabumeton (C15H16O2, Mr = 228.3 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Strukturell handelt es sich um ein Naphthylalkanon. Nabumeton liegt im Unterschied zu anderen NSAR nicht als Säure vor, wird aber zu einer solchen verstoffwechselt. Es ist ein Prodrug und wird in der Leber zum aktiven Metaboliten 6-Methoxy-2-Naphthylessigsäure biotransformiert (6-MNA).
WirkungenNabumeton (ATC M01AX01 ) hat schmerzlindernde, fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese. Nabumeton ist relativ selektiv für die Cyclooxygenase-2.
Wirkmechanismus der NSAR, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Behandlung schmerzhafter und entzündlicher Erkrankungen, z.B. rheumatoide Arthritis, Arthrose, Sportverletzungen.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten müssen aufgrund der langen Halbwertszeit nur ein- bis zweimal täglich eingenommen werden, am besten während einer Mahlzeit.
KontraindikationenBei der Anwendung müssen zahlreiche Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Wechselwirkungen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Dyspepsie, Magen- oder Bauchschmerzen sowie weitere Verdauungsstörungen, Hautausschlag, Juckreiz, Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Sehstörungen, Ohrgeräusche und Ödeme. Wie bei allen NSAR sind selten schwere Nebenwirkungen wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Magen- oder Darmgeschwüre möglich.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA)
- Dahl S.L. Nabumetone: a "nonacidic" nonsteroidal antiinflammatory drug. Ann Pharmacother, 1993, 27(4), 456-63 Pubmed
- Davies N.M. Clinical pharmacokinetics of nabumetone. The dawn of selective cyclo-oxygenase-2 inhibition? Clin Pharmacokinet, 1997, 33(6), 404-16 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Hedner T., Samulesson O., Währborg P., Wadenvik H., Ung K.A., Ekbom A. Nabumetone: therapeutic use and safety profile in the management of osteoarthritis and rheumatoid arthritis. Drugs, 2004, 64(20), 2315-43 Pubmed
- Moore R.A., Derry S., Moore M., McQuay H.J. Single dose oral nabumetone for acute postoperative pain in adults. Cochrane Database Syst Rev, 2009, CD007548 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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