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Selendisulfid Arzneimittelgruppen Antiseborrhoika

Selendisulfid ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antiseborrhoika, der für die Behandlung von Erkrankungen der Haut und der Kopfhaut eingesetzt wird. Zu den Anwendungsgebieten gehören Kopfschuppen, eine Seborrhö und die Pityriasis versicolor. Selendisulfid hat antiseborrhoische, fungistatische und antiproliferative Eigenschaften. Bei der Anwendung muss beachtet werden, dass Schmuck, Kleidung und Haare verfärbt werden können. Der Kontakt mit den Augen und den Schleimhäuten muss vermieden werden. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Hautreaktionen, ein Ausschlag, Juckreiz, eine Haarverfärbung, Haarausfall und eine Kontaktdermatitis.

synonym: Selenii disulfidum PhEur, Seleniumdisulfid, Selenium sulfuratum, Selenium disulfide

Produkte

Selendisulfid ist als Shampoo (Suspension) in Fixkombination mit Schwefel im Handel (Ektoselen®). Es ist in der Schweiz bereits seit dem Jahr 1952 zugelassen. Selsun® wird seit dem Jahr 2019 nicht mehr vertrieben.

Struktur und Eigenschaften

Selendisulfid (SeS2, Mr = 143.1 g/mol) liegt als gelboranges bis rötlich braunes Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es handelt sich um eine anorganische Verbindung aus den zwei Elementen Selen und Schwefel. Die formale Struktur ist S=Se=S, aber es kommen auch weitere und zyklische Verbindungen vor.

Wirkungen

Selendisulfid (ATC D11AC03 ) hat antiseborrhoische und antimikrobielle (antimykotische, fungistatische) Eigenschaften. Es ist gegen Pilze wie Dermatophyten und Malassezia furfur wirksam, welche an der Entstehung von Schuppen beteiligt sind. Ferner hat es antiproliferative Effekte auf die Korneozyten und wirkt einer verstärkten Abschuppung der Epidermis entgegen.

IndikationenDosierung

Gemäss der Gebrauchsinformation. Die Anwendung ist vom Produkt und von der Indikation abhängig. Für die Schuppentherapie wird das Arzneimittel nicht täglich, sondern nur ein- bis zweimal pro Woche verwendet.

Ein Kontakt mit den Augen und den Schleimhäuten muss vermieden werden. Ringe und Schmuck müssen vor der Anwendung abgelegt werden. Silberschmuck kann beim Kontakt mit Selendisuflid oxidieren (Schwärzung). Nach jeder Anwendung die Hände gründlich waschen. Das Produkt soll nicht auf die Kleider gelangen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Vor dem Bleichen, Färben oder Dauerwellen der Haare soll Selendisulfid nicht angewandt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Hautreaktionen, Hautreizungen, ein Ausschlag, Juckreiz, eine Haarverfärbung, Haarausfall, eine Kontaktdermatitis und Überempfindlichkeitsreaktionen.

siehe auch

Keratolytika, Selen, Schwefel

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.5.2023 geändert.
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