Seborrhoische Dermatitis Indikationen DermatitisDie seborrhoische Dermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung mit Juckreiz und Schuppung, die an Stellen mit hoher Talgproduktion auftritt, z.B. auf der Kopfhaut (Schuppen), an bestimmten Stellen im Gesicht oder auf der Brust. Die Erkrankung tritt in der Regel nach der Pubertät und häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Hauptursache sind vermutlich Pilze der Gattung Malassezia. Zur Therapie werden hauptsächlich Mittel gegen Pilze und Mittel zur Förderung der Hautabschilferung verwendet.
synonym: Seborrhoisches Ekzem, Dermatitis seborrhoica
SymptomeAn Stellen mit hoher Talgproduktion und Haarbildung: Kopfhaut, Augenbrauen, Wimpern, zwischen den Wimpern, Bart- und Schnauzregion, hinter dem Ohr, am Ohr, neben den Nasenflügeln, Brust, um den Bauchnabel, genitoanale Region
- Hautrötung, typischerweise symmetrisch
- Fettige oder pulvrige Kopfschuppen
- Juckreiz und Brennen
- Seborrhoe
- Fettig Schuppende Haut
Komorbiditäten: Akne, Abszess, Blepharitis (Lidrandentzündung), Pityriasis versicolor
UrsachenPilzinfektion mit Hefepilzen der Gattung Malassezia, z.B. M. furfur und M. ovale (früher: Pityrosporum ovale). Die Pilze kommen physiologisch auf der Haut vor.
Risikofaktoren:
- Tritt vor allem bei Kindern und nach der Pubertät, im Alter von 30 bis 60 Jahren auf
- Häufiger bei Männern als bei Frauen, weil Androgene die Talgproduktion steuern
- Genetik
- Stress, ev. Ernährungsmangel
- Immunsuppression, z.B. HIV / AIDS
- Zentralnervöse Erkrankungen, wie Morbus Parkinson
- Gute persönliche Hygiene zur Talgreduktion
- Bei Männern, die sich einen Schnauz oder Bart wachsen lassen und die Dermatitis auftritt, geht die Erkrankung zurück, wenn sie sich wieder rasieren.
- UVA- und UVB-Licht hemmt das Pilzwachstum: Sonnenbad
Antimykotika und Keratolytika gegen das Pilzwachstum und zur Abschilferung der Haut:
- Selendisulfid (Ektoselen® Selsun®)
- Zink-Pyrithion (Squa-med®), Dipyrithion (Crimanex®)
- Azol-Antimykotika (diverse, z.B. Ketoconazol, Clotrimazol)
- Terbinafin (Lamisil®)
- Salicylsäure (diverse)
Fette Öle oder Mineralöle zur Erweichung der Haut über Nacht und Entfernung der Schuppen
Topische Glucocorticoide bei starker Entzündung zur Entzündungshemmung, im Anschluss an die Entfernung der Schuppen
Teer
Letzte Option: Orale Retinoide (Isotretinoin) zur Hemmung der Talgproduktion
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- http://www.aafp.org/afp/20000501/2703.html
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.