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Methylenblau Arzneimittelgruppen Farbstoffe

Methylenblau ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Farbstoffe mit antiseptischen Eigenschaften. Es war in Form von Augentropfen für die Behandlung unspezifischer Bindehautentzündungen zugelassen und wird bei einer Methämoglobinämie verabreicht. Es wird ferner als Farbstoff, als Reagens und Diagnostikum eingesetzt. Methylenblau ist ein MAO-Hemmer und kann in Kombination mit serotongergen Wirkstoffen ein Serotoninsyndrom verursachen. Es soll nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verabreicht werden. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine blaugrüne Verfärbung des Urins, Schmerzen nach der Injektion und zentrale Störungen wie Kopfschmerzen und Schwindel.

synonym: Methylthioninium, Methylthioniniumchlorid, Methylthioninii chloridum PhEur, Methylenum coeruleum, Methylthioninium chloride

Produkte

Methylenblau war in der Schweiz in Form von Augentropfen im Handel (Collyre bleu® + Naphazolin). Es wurde im Jahr 1984 zugelassen und im Jahr 2021 wurde der Vertrieb eingestellt.

Im Jahr 2020 wurde eine Injektionslösung als Antidot registriert (Methylthioniniumchlorid Proveblue von Bichsel).

Der Fachhandel kann Methylenblau als Reinstoff bestellen.

Struktur und Eigenschaften

Methylenblau oder Methylthioniniumchlorid (C16H18ClN3S · xH2O, Mr = 319.9 g/mol) ist ein Phenothiazin-Derivat. Es liegt als dunkelblaues, kristallines Pulver mit kupferfarbenem Glanz oder als grüne Kristalle mit bronzefarbenem Glanz vor und ist in Wasser leicht löslich. Wässrige Lösungen haben eine blaue Farbe.

Wirkungen

Methylenblau (ATC V03AB17 , ATC V04CG05 ) hat antiseptische Eigenschaften. Es überführt in tiefen Konzentrationen Methämoglobin in Hämoglobin. Es wird als Metabolit und unverändert vorwiegend über die Nieren ausgeschlieden.

AnwendungsgebieteKontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Methylenblau ist ein MAO-Hemmer und kann in Kombination mit serotongergen Wirkstoffen wie den SSRI ein Serotoninsyndrom verursachen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine blaugrüne Verfärbung des Urins, Schmerzen nach der Injektion und zentrale Störungen wie Kopfschmerzen und Schwindel.

siehe auch

Farbstoffe

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.2.2025 geändert.
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