Etofenamat Arzneimittelgruppen NSAR Anthranilsäurederivate / FenamateEtofenamat ist ein nicht-steroidaler Entzündungshemmer aus der Gruppe der Anthranilsäurederivate mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Die Arzneimittel werden für die äusserliche Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen eingesetzt, zum Beispiel bei Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen sowie als unterstützende Massnahme bei rheumatischen Beschwerden. Sie werden mehrmals täglich aufgetragen und eingerieben. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen.
synonym: Etofenamatum PhEur
ProdukteEtofenamat ist als Gel, Emgel, Spray und Pflaster im Handel (Rheumalix®, Rheumalix® forte, Traumalix®, Traumalix® forte, Lixim®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1993 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenEtofenamat (C18H18F3NO4, Mr = 369.4 g/mol) liegt als gelbliche, viskose Flüssigkeit vor, die in Wasser praktisch unlöslich ist. Es handelt sich wie bei der Mefenaminsäure und der Flufenaminsäure um ein Anthranilsäure-Derivat und um ein Fenamat.
WirkungenEtofenamat (ATC M02AA06 ) hat schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Cyclooxygenase als auch der Lipoxygenase, was die Bildung von Entzündungsmediatoren hemmt. Diese im Unterschied zu anderen topischen NSAR, welche nur die Cyclooxygenase inhibieren.
Indikationen- Für die äusserliche Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen bei Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen, z.B. bei Sportverletzungen, Gelenkschmerzen.
- Als unterstützende Massnahme zur lokalen Behandlung von rheumatischen Beschwerden des Bewegungsapparates.
Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden mehrmals täglich aufgetragen und eingerieben.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit, auch gegen die Flufenaminsäure sowie andere NSAR
- Säuglinge und Kleinkinder
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Offene, verletzte, ekzematöse oder erkrankte Haut
- Anwendung auf der Schleimhaut
Nicht grossflächig auftragen. Die Anwendung soll nach zwei Wochen überprüft werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind bisher keine bekannt.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen wie beispielsweise allergische Reaktionen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Chu C.Y., Chen Y.L., Lin L.J., Sun C.C. Allergic contact dermatitis from etofenamate without cross-sensitization to other anthranilic acid derivatives. Dermatology, 2003, 206(4), 341-2 Pubmed
- Kerr A. et al. Action spectrum for etofenamate photoallergic contact dermatitis. Contact Dermatitis, 2011, 65(2), 117-8 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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