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Chlorprothixen

Chlorprothixen ist ein antipsychotischer, dämpfender und anticholinerger Wirkstoff aus der Gruppe der Neuroleptika, der unter anderem bei einer Schizophrenie, Psychosen, Manien, Erregungszuständen und als Begleitmedikation bei chronischen Schmerzen eingesetzt wird. Die Tabletten werden in der Regel bis zu dreimal täglich eingenommen. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an Dopamin- und weiteren Neurotransmitter-Rezeptoren. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit und ein verstärkter Speichelfluss. Chlorprothixen verlängert das QT-Intervall und ist ein Substrat von CYP2D6.

synonym: Chlorprothixenum, Chlorprothixeni hydrochloridum PhEur, Chlorprothixenhydrochlorid

Produkte

Chlorprothixen ist in Form von Filmtabletten im Handel (Truxal®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1960 zugelassen.

Der Vertrieb der sogenannten Truxaletten® zu 5 mg wurde in der Schweiz im Jahr 2011 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Struktur und Eigenschaften

Chlorprothixen (C₁₈H₁₈ClNS, M_r = 315.9 g/mol) gehört zu den Thioxanthenen. Es liegt in Arzneimitteln als Chlorprothixenhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist. Es ist strukturell eng mit Chlorpromazin verwandt.

Wirkungen

Chlorprothixen (ATC N05AF03 Externer Link ) hat antipsychotische, antidepressive, antidopaminerge, anticholinerge, antipruriginöse, antiemetische und beruhigende (dämpfende) Eigenschaften.

Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an Dopamin- und Serotonin-Rezeptoren. Des Weiteren blockiert Chlorprothixen auch alpha1-Adrenozeptoren, Histamin-H1- und muscarinische Acetylcholin-Rezeptoren. Die mittlere Halbwertszeit liegt bei 15 Stunden.

Wirkmechanismus der Neuroleptika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Schizophrenie
Psychosen mit psychomotorischer Unruhe, Angst und Agitation
Manie
Angst, Unruhe und Aggressivität bei Alkoholikern oder Toxikomanen (Entziehungskur)
Erregungs-, Unruhe- und Angstzustände im Zusammenhang mit depressiven Syndromen und Neurosen
Schwere Verhaltensstörungen bei Oligophrenie, wie Erethismus, Unruhe
Als Zusatz zu Analgetika bei schweren chronischen Schmerzzuständen

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Dosis wird individuell eingestellt. Die Tabletten werden bis zu dreimal täglich eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Chlorprothixen ist ein Substrat von CYP2D6 und es sind entsprechende Wechselwirkungen möglich. Zentral dämpfende Arzneimittel und Anticholinergika können die Dämpfung und die unerwünschten Wirkungen verstärken. Weitere Interaktionen können mit Medikamenten auftreten, welche das QT-Intervall verlängern.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit und ein verstärkter Speichelfluss. Chlorprothixen verlängert das QT-Intervall.

siehe auch

Schizophrenie

Literatur

Arzneimittel-Fachinformation (CH)
Barsa J.A., Saunders J.C. Chlorprothixene in the treatment of psychotic patients. Am J Psychiatry, 1962, 119, 468-9 Pubmed
Europäisches Arzneibuch PhEur
Nathan P.W. Chlorprothixene (taractan) in post-herpetic neuralgia and other severe chronic pains. Pain, 1978, 5(4), 367-71 Pubmed
Raaflaub J. On the pharmacokinetics of chlorprothixene in man. Experientia, 1975, 31(5), 557-8 Pubmed

Autor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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