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Zeranol Arzneimittelgruppen Anabolika Östrogene

Zeranol ist ein östrogener Wirkstoff aus der Gruppe der Anabolika mit einer nicht steroidalen Struktur, der in Ländern wie den USA und Kanada für die Rindermast eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Bindung an Östrogen-Rezeptoren. Zeranol ist ein synthetisches Derivat des natürlichen Mykotoxins Zearalenon, das von Pilzen gebildet wird und zum Beispiel Getreide kontaminiert. Zeranol kann als Dopingmittel missbraucht werden. Es ist während und ausserhalb sportlicher Wettkämpfe verboten. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören östrogene Wirkungen.

synonym: Zeranolum, Zearalanol, MK-188, P-1496

Produkte

In der Schweiz sind keine Produkte mit Zeranol zugelassen. Ausländische Mittel sind zum Beispiel Ralgro® und Ralone®.

Struktur und Eigenschaften

Zeranol (C18H26O5, Mr = 322.4 g/mol) hat im Unterschied zu anabolen Steroiden eine nicht steroidale Struktur, es ist also kein Steroid. Zeranol ist ein synthetisches Derivat des Mykotoxins Zearalenon, das aus Fusarium-Pilzen stammt. Es wird aus Zearalenon hergestellt und ist von Resorcin abgeleitet. Es es handelt sich um ein Lacton, also einen zyklischen Ester.

Wirkungen

Zeranol hat anabole und östrogene Eigenschaften. Es hat strukturelle Ähnlichkeiten mit Estradiol und interagiert mit Östrogen-Rezeptoren.

Anwendungsgebiete

Zeranol wird in einigen Ländern für die Rindermast verwendet, insbesondere in den USA und in Kanada. In der Schweiz und der EU wird es nicht eingesetzt.

Dosierung

Für Rinder wird Zeranol zum Beispiel als subkutanes Implantat in das Ohr verabreicht.

Missbrauch

Zeranol kann als Dopingmittel missbraucht werden. Es ist während und ausserhalb sportlicher Wettkämpfe verboten. Bei Dopingtests und der Analytik ist darauf zu achten, dass Zeranol selten auch in kontaminiertem Fleisch vorkommen kann. Des Weiteren kommt das Mykotoxin Zearalenon natürlich vor, zum Beispiel im Getreide.

In der Schweiz sorgte ein positiver Test des Mountainbikers Mathias Flückiger für Aufsehen, der im August 2022 der Öffentlichkeit bekannt wurde. Im Dezember wurde die provisorische Sperre wieder aufgehoben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören östrogene Wirkungen.

siehe auch

Dopingmittel, Anabole Steroide, Östrogene, Mykotoxine

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 19.12.2022 geändert.
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