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Tyrothricin Arzneimittelgruppen Antibiotika Polypeptid-Antibiotika

Tyrothricin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Polypeptid-Antibiotika, der vorwiegend in Kombination mit Lokalanästhetika und Desinfektionsmitteln zur lokalen Behandlung von Entzündungen des Mund- und Rachenraums eingesetzt wird. Es wird häufig in Form von Lutschtabletten bei Halsschmerzen verarbeicht. Die bakteriziden Effekte gegen grampositive Bakterien beruhen auf einer Störung der Zellmembran und ihrer Permeabilität. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale und allergische Reaktionen.

synonym: Tyrothricinum PhEur

Produkte

Tyrothricin ist in Kombination mit Desinfektionsmitteln und Lokalanästhetika in Form von Lutschtabletten, Mundsprays und als Spüllösung im Handel.

Das Antibiotikum wurde Ende der 1930er-Jahre von René J. Dubos in New York am Rockefeller Institute for Medical Research entdeckt.

Struktur und Eigenschaften

Tyrothricin ist ein Gemisch aus antimikrobiell wirksamen, linearen und zyklischen Polypeptiden, die aus dem Fermentationsmedium von Bacillus brevis Dubos isoliert werden.

Das Gemisch besteht hauptsächlich aus Gramicidinen und Tyrocidinen. Verwandte Bestandteile können in kleineren Anteilen vorhanden sein. Die Abbildung zeigt Tyrocidin A. Tyrothricin liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist.

Wirkungen

Tyrothricin (ATC D06AX08 ) hat bakterizide Eigenschaften gegen grampositive Bakterien. Es wirkt lokal und wird im Verdauungstrakt nicht absorbiert. Die Effekte beruhen auf einer Störung der Zellmembran und ihrer Permeabilität. Die Gramicidine bilden kationenleitende Ionenkanäle in der Zellmembran.

Es ist zu beachten, dass Halsschmerzen häufig von Viren im Rahmen einer Erkältung verursacht werden. Ein Einsatz von Antibiotika zur Behandlung viraler Infekte ist nicht angezeigt. Eine Streptokokken-Angina wird mit systemischen Antibiotika behandelt. Die Verwendung topischer Antibiotika in Halswehlutschtabletten ist deshalb umstritten.

Indikationen

In Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Behandlung von Entzündungen, Infektionen oder Schmerzen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut, zum Beispiel bei Halsschmerzen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden mehrmals täglich angewendet.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind nicht bekannt.

Unerwüschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale und allergische Reaktionen. Die Anwendung von Tyrothricin auf frischen Wunden kann zu Blutungen führen. Es darf nicht parenteral appliziert werden, weil es Leber- und Nierenschäden verursachen kann.

siehe auch

Halsschmerzen, Polypeptid-Antibiotika, Gramicidin, Halswehlutschtabletten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen
Mebu-Cherry, Lutschtabletten
Wirkstoffe: Lidocainum, Cetrimonii bromidum, Tyrothricinum
Unternehmen: Spirig HealthCare AG
Abgabekategorie: D
Gruppe / Anwendung: Pharyngologika - Rachenmittel
Mebu-Lemon, Lutschtabletten
Wirkstoffe: Tyrothricinum, Cetrimonii bromidum, Lidocainum
Unternehmen: Spirig HealthCare AG
Abgabekategorie: D
Gruppe / Anwendung: Pharyngologika - Rachenmittel
Sangerol mint, Spüllösung
Wirkstoffe: Lidocaini hydrochloridum monohydricum, Lysozymi hydrochloridum, Tyrothricinum
Unternehmen: Melisana AG
Abgabekategorie: D
Gruppe / Anwendung: Pharyngologika - Rachenmittel
Sangerol, Spray
Wirkstoffe: Tyrothricinum
Unternehmen: Melisana AG
Abgabekategorie: D
Gruppe / Anwendung: Pharyngologika - Rachenmittel
Tyroqualin, Lutschtabletten
Wirkstoffe: Dequalinii chloridum, Tyrothricinum, Lidocaini hydrochloridum monohydricum
Unternehmen: Spirig HealthCare AG
Abgabekategorie: D
Gruppe / Anwendung: Pharyngologika - Rachenmittel
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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 21.12.2023 geändert.
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