Temozolomid Arzneimittelgruppen Zytostatika AlkylantienTemozolomid ist ein zytostatischer Wirkstoff aus der Gruppe der Alkylantien zur Behandlung von Hirntumoren. Das Arzneimittel kann peroral oder als intravenöse Infusion verabreicht werden. Die Effekte beruhen auf der Alkylierung der DNA, was zum Krebszelltod führt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Haarausfall, Hautausschlag, Müdigkeit, Verdauungsstörungen, Infektionskrankheiten, zentrale Störungen, Knochenmarkstoxizität, Lebertoxizität und allergische Reaktionen.
synonym: Temozolomidum
ProdukteTemozolomid ist in Form von Kapseln und als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung im Handel (Temodal®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1999 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenTemozolomid (C6H6N6O2, Mr = 194.2 g/mol) ist ein Imidazotetrazin-Derivat. Es ist ein Prodrug, das durch Hydrolyse zum aktiven Metaboliten MTIC biotransformiert wird. Temozolomid ist strukturell mit Dacarbazin verwandt.
WirkungenTemozolomid (ATC L01AX03 ) hat zytostatische, alkylierende und antitumorale Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Alkylierung der DNA, was zum Zelltod der Krebszellen führt (Methylierung von Guanin an den Positionen O6 und N7).
IndikationenZur Behandlung von Hirntumoren:
- Glioblastoma multiforme
- Rezidivierende maligne Gliome
Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel kann peroral (Kapseln) oder als intravenöse Infusion verabreicht werden.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Schwere Leber- oder Niereninsuffizienz
- Schwere Myelosuppression
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen wurden mit Valproinsäure und myelosuppressiven Substanzen beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Haarausfall, Hautausschlag
- Müdigkeit, Schwäche
- Übelkeit, Erbrechen, Appetitmangel, Verstopfung, Durchfall
- Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel, Koordinationsstörungen
- Infektionskrankheiten
- Amnesie, Schlafstörungen
- Knochenmarkstoxizität
- Allergische Reaktionen
- Lebertoxizität: Temozolomid hat lebertoxische Eigenschaften und es wurde über schwere Leberschädigungen berichtet. Entsprechende Vorsichtsmassnahmen sollen beachtet werden.
- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Dinnes J., Cave C., Huang S., Milne R. A rapid and systematic review of the effectiveness of temozolomide for the treatment of recurrent malignant glioma. Br J Cancer, 2002, 86(4), 501-5 Pubmed
- Dinnes J., Cave C., Huang S., Major K., Milne R. The effectiveness and cost-effectiveness of temozolomide for the treatment of recurrent malignant glioma: a rapid and systematic review. Health Technol Assess, 2001, 5(13), 1-73 Pubmed
- Friedman H.S., Kerby T., Calvert H. Temozolomide and treatment of malignant glioma. Clin Cancer Res, 2000, 6(7), 2585-97 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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