Ofatumumab Arzneimittelgruppen Monoklonale AntikörperOfatumumab ist ein immunsuppressiver und zytolytischer Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper für die Behandlung der multiplen Sklerose. Die Effekte beruhen auf der Bindung an das Oberflächenantigen CD20 auf B-Lymphozyten, was zur Lyse der Immunzellen führt. Das Arzneimittel wird als subkutane Injektion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Infektionen, Kopfschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle und injektionsbedingte Reaktionen.
synonym: Ofatumumabum
ProdukteOfatumumab wurde ursprünglich im Jahr 2009 als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung für die Leukämiebehandlung zugelassen (Arzerra®, in der Schweiz nicht im Handel).
Im Jahr 2021 wurde in der Schweiz eine Injektionslösung für die MS-Behandlung freigegeben (Kesimpta®). Dieser Artikel bezieht sich auf die MS-Therapie.
Struktur und EigenschaftenOfatumumab ist ein humaner monoklonaler IgG1-Antikörper, der mit biotechnologischen Methoden hergestellt wird. Er hat eine Molekülmasse von 146 kDa.
WirkungenOfatumumab (ATC L01XC10 ) hat immunsuppressive und zytolytische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der der Bindung an das Oberflächenantigen CD20, das auf B-Lymphozyten vorkommt. Dies führt zu einer Lyse (Zerstörung) der Zellen. Die Halbwertszeit liegt im Bereich von 16 Tagen.
Ofatumumab bindet an dasselbe Target wie Rituximab (MabThera®), allerdings an eine andere Bindungsstelle.
IndikationenFür die Behandlung von erwachsenen Patienten mit aktiven, schubförmig verlaufenden Formen der multiplen Sklerose.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als subkutane Injektion verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Stark immungeschwächte Patienten
- Vorliegen einer aktiven Infektion
- Bekannte aktive maligne Erkrankungen
- Therapiebeginn während der Schwangerschaft
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenAndere Immunsuppressiva können das Risiko für Infektionen erhöhen. Die Wirksamkeit von Impfstoffen kann aufgrund der Immunsuppression reduziert sein.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Infektionen der oberen Atemwege, Harnwegsinfektion
- Oraler Herpes
- Kopfschmerzen
- Reaktionen an der Injektionsstelle
- Injektionsbedingte Reaktionen
- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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