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Ocrelizumab Arzneimittelgruppen Monoklonale Antikörper

Ocrelizumab ist ein selektiv zytotoxischer und immunsuppressiver Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, der für die Behandlung der schubförmig verlaufenden multiplen Sklerose (RRMS) und der primär progredienten multiplen Sklerose (PPMS) eingesetzt wird. Er bindet selektiv an B-Zellen mit dem CD20-Antigen auf der Zelloberfläche und führt durch eine zelluläre Lyse zu einer B-Zell-Depletion und einer Immunsuppression. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören infusionsbedingte Reaktionen und Atemwegsinfektionen. Als Immunsuppressivum kann Ocrelizumab die Entstehung von Infektionskrankheiten begünstigen.

synonym: Ocrelizumabum, rhuMAb 2H7, Ro 496-4913

Produkte

Ocrelizumab wurde in der Schweiz und in den USA im Jahr 2017 und in der EU im Jahr 2018 als Infusionskonzentrat zugelassen (Ocrevus®).

Im Jahr 2024 wurde in den USA Ocrevus Zunovo® mit der Hyaluronidase freigegeben, das nur zweimal pro Jahr subkutan gespritzt wird.

Struktur und Eigenschaften

Ocrelizumab ist ein humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper mit einer Molekülmasse von 145 kDa. Er wird mit biotechnologischen Methoden hergestellt. Ocrelizumab ist der Nachfolgewirkstoff von Rituximab (MabThera®), mit welchem er strukturell und pharmakologisch verwandt ist. Rituximab wird unter anderem für die Rheumatherapie verwendet und hat keine Zulassung für MS.

Wirkungen

Ocrelizumab (ATC L04AA36 ) hat selektiv immunsuppressive und zytotoxische Eigenschaften. Der Antikörper bindet an B-Zellen mit dem CD20-Antigen auf der Oberfläche und führt zu einer Zellauflösung. Daraus resultiert eine B-Zell-Depletion. B-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Myelin- und Nervenzellschädigung.

Sie aktivieren entzündungsfördernde T-Zellen, schütten proinflammtorische Zytokine aus und sind an der Bildung von Autoantikörpern gegen das Myelin beteiligt. Ocrelizumab bindet nicht an Stammzellen, Plasmazellen oder pro-B-Zellen, weil diese das CD20-Antigen nicht auf der Zelloberfläche tragen. Die Halbwertszeit beträgt 26 Tage.

Ocrelizumab reduziert bei der schubförmig verlaufenden Form die Anzahl der Schübe und die Entzündungsherde im Gehirn und verzögert das Fortschreiten der Behinderungen bei der primär fortschreitenden Erkrankung.

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind mit Immunsuppressiva möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören infusionsbedingte Reaktionen und Atemwegsinfektionen. Als immunsuppressiver Wirkstoff kann Ocrelizumab die Entstehung von Infektionskrankheiten begünstigen.

siehe auch

Multiple Sklerose, Rituximab, Monoklonale Antikörper

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 23.9.2024 geändert.
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