Rasburicase Arzneimittelgruppen EnzymeDie Rasburicase ist ein rekombinantes Uratoxidase-Enzym, das von einem genetisch veränderten Hefestamm gebildet wird. Sie wird als intravenöse Infusion verabreicht und überführt Harnsäure in Allantoin, das leicht über die Niere ausgeschieden werden kann. Rasburicase wird zur Vorbeugung und Behandlung erhöhter Harnsäurekonzentrationen im Blut eingesetzt, um Nierenschäden vorzubeugen. Eingesetzt wird sie zu Beginn einer Chemotherapie bei Patienten mit Leukämie oder einem Non-Hodgkin Lymphom. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, Auflösung der roten Blutkörperchen, Blutarmut und eine Methämoglobinämie.
synonym: Rasburicasum
ProdukteRasburicase ist als Injektionspräparat im Handel (Fasturtec®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2002 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenBei der Rasburicase handelt es sich um ein rekombinantes Uratoxidase-Enzym, das von einem genetisch veränderten Stamm der Hefe Saccharomyces cerevisiae gebildet wird.
WirkungenDas Enzym Rasburicase (ATC V03AF07 ) katalysiert die enzymatische Oxidation von Harnsäure in Allantoin, eine wasserlösliche Substanz, die im Unterschied zur Harnsäure leicht über die Nieren ausgeschieden wird. Es senkt damit die Hansäurekonzentration im Blut und wirkt einer Hyperurikämie und einer Störung der Nierenfunktion entgegen.
IndikationenZur Vorbeugung und Behandlung eines akuten Überschusses von Harnsäure im Blut (Hyperurikämie) und damit zur Vermeidung einer akuten Nierenschwäche. Rasburicase wird bei Patienten mit einer Leukämie oder einem Non-Hodgkin Lymphom beim Beginn der Chemotherapie eingesetzt.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird einmal täglich als intravenöse Infusion verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- G6PD-Mangel und andere metabolische Störungen, die eine hämolytische Anämie auslösen können.
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenMöglicherweise sind Wechselwirkungen mit Methämoglobinämie-Induktoren möglich.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, Auflösung der roten Blutkörperchen, Blutarmut, Methämoglobinämie, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Fieber.
siehe auchGicht, Pegloticase, Urin, Harnsäure
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Bose P., Qubaiah O. A review of tumour lysis syndrome with targeted therapies and the role of rasburicase. J Clin Pharm Ther, 2011, 36(3), 299-326 Pubmed
- Cammalleri L., Malaguarnera M. Rasburicase represents a new tool for hyperuricemia in tumor lysis syndrome and in gout. Int J Med Sci, 2007, 4(2), 83-93 Pubmed
- Kennedy L.D., Ajiboye V.O. Rasburicase for the prevention and treatment of hyperuricemia in tumor lysis syndrome. J Oncol Pharm Pract, 2010, 16(3), 205-13 Pubmed
- Oldfield V., Perry C.M. Rasburicase: a review of its use in the management of anticancer therapy-induced hyperuricaemia. Drugs, 2006, 66(4), 529-45 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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